
Am 4. April 2025 startet an der Europa-Universität Viadrina ein neues Sommersemester, das mit einer Vielzahl öffentlicher Veranstaltungen und Lehrprojekten aufwartet. Ziel ist es, die Bürger*innen aktiv in das Leben der Universität einzubinden und die Forschenden bei der Auseinandersetzung mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu unterstützen. Die Universität Klassiker der Hochschulbildung kombiniert mit innovativen Ansätzen, die auf die Bedürfnisse der Region abgestimmt sind.
Die Lehrprojekte sind vielfältig und umfassen regionale Themen, wie das Seminar des renommierten Professors Dr. Stephan Lanz, das sich mit urbanen Zukünften beschäftigt. Darüber hinaus untersucht Dr. Amelie Kutter in einem Forschungsseminar die Verkehrssituation und die notwendige Verkehrswende. Auch die Kulturkoordination durch Constance Krüger sorgt für eine Verbindung zwischen Studierenden und dem Frankfurter Kunstverein.
Vielfältige Angebote und Veranstaltungen
Ein besonderes Seminar wird sich mit dem Leben und Schaffen des Künstlers Jürgen Jentzsch und dessen Überwachung durch die Staatssicherheit beschäftigen. Zusätzlich gestalten die Studierenden der Viadrina das Theater-Festival Unithea und tragen zum Stadtfest-Programm bei. Die Schwerpunkte der Lehre reichen dabei von Entwicklungen in der Nahostpolitik unter der Leitung von Gastprofessor Prof. Dr. Gencer Özcan bis hin zu kritischen Seminaren über russische Propaganda und Informationskrieg, angeboten von Dr. Nataliia Steblyna.
Die aktuellen gesellschaftlichen Themen werden auch in den öffentlichen Veranstaltungen aufgegriffen. So beginnt die Ukraine Lecture Series am 14. April und findet jeden Montag um 18.00 Uhr statt. Auch das Forschungskolloquium „Geschichte transkulturell“ startet dienstags um 18.15 Uhr. Am 29. April wird eine Diskussionsrunde zur politischen Situation in Brandenburg nach der Bundestagswahl stattfinden.
Weitere relevante Termine sind die Veranstaltung über digitalen Hass und Desinformation am 7. Mai sowie ein studentisch organisierter Lauf, der als ViaRunning für einen guten Zweck am gleichen Tag stattfindet. Am 8. Mai wird zudem die Buchpräsentation von Tanya Raab um 18.00 Uhr stattfinden. Höhepunkt des Monats ist die Verleihung des 24. Viadrina-Preises am 15. Mai, gefolgt vom Theaterfestival Unithea am 13. und 14. Juni. Abschließend wird am 25. Juni ein Tag der offenen Tür von 10 bis 14 Uhr stattfinden, wo sich Interessierte über die Universität informieren können.
Gregor Gysi wird am 26. Juni um 19.00 Uhr über die ostdeutsche (Rechts)geschichte sprechen und somit ein weiteres Highlight im Programm setzen.
Die Universität im historischen Kontext
Die Europa-Universität Viadrina ist Teil einer langen Tradition der deutschen Hochschulen, die ihren Ursprung in den mittelalterlichen Universitäten hat. Diese Universitäten zeichneten sich durch ihr Recht aus, akademische Grade zu verleihen und ihre inneren Angelegenheiten autonom zu regeln. Die älteste deutsche Universität, die Universität Heidelberg, wurde bereits 1386 gegründet. Die Entwicklung des Hochschulsystems in Deutschland war im 19. Jahrhundert stark durch Wilhelm von Humboldt geprägt, dessen Vision die Einheit von Forschung und Lehre betonte.
Die fortschreitenden Reformen der letzten Jahrzehnte, angefangen mit der Bologna-Erklärung von 1999, haben dazu beigetragen, dass deutsche Hochschulen international wettbewerbsfähig bleiben. Programme wie ERASMUS fördern die Internationalisierung und bieten Studierenden die Möglichkeit, globale Perspektiven zu gewinnen. Gleichzeitig bleibt die Herausforderung, die Qualität der Lehre zu sichern und den Veränderungen in der Wissensgesellschaft Rechnung zu tragen.
Durch die aktuellen Veranstaltungen an der Viadrina wird deutlich, dass die Universität diesen Herausforderungen aktiv begegnet und fortlaufend an einer Quelle des Wissens bleibt, die sowohl im internationalen Kontext als auch im regionalen Rahmen bedeutsam ist. So wird die Viadrina auch weiterhin ein Ort der Bildung, des Austauschs und der gesellschaftlichen Relevanz darstellen.