
Vivian Jenna Wilson, die Tochter des milliardenschweren Unternehmers Elon Musk, hat in einem aufsehenerregenden Interview mit der „Teen Vogue“ ihren Vater scharf kritisiert. Sie bezeichnete ihn als „erbärmliches Mannskind“ und kündigte an, dass sie keine Beziehung mehr zu ihm wünscht. Vivian, die 20 Jahre alt ist, hat seit Jahren keinen Kontakt zu Musk und betont ausdrücklich, dass sie auch in Zukunft keinen Kontakt haben möchte. Diese öffentlichen Äußerungen werfen ein grelles Licht auf die komplizierte Beziehung zwischen Vater und Tochter und nehmen auch Bezug auf Musks kontroverse Äußerungen über die Transgender-Community.
Vivian hat im Jahr 2020 ihr Coming-out als trans Frau gehabt und beantragte 2022 die offizielle Namensänderung, um die Verbindung zu ihrem Vater abzubrechen. Sie gibt an, dass sie sich nicht vor der Macht und dem Einfluss von Musk fürchtet, und bringt dies mit dem markanten Satz zum Ausdruck: „Ich scheiße auf ihn.“ Elon Musk, der in der Vergangenheit transfeindlich aufgetreten ist, hat seine Tochter mehrmals öffentlich kritisiert, was die Spannungen zwischen ihnen nur verstärkt hat.
Familienhintergrund und Unterstützung
Vivian bringt zum Ausdruck, dass sie nicht am Geld ihres Vaters interessiert ist und sich lieber für soziale Themen engagiert. Ihre Mutter, Justine Wilson, die 2008 von Musk geschieden wurde, unterstützte Vivian in ihrem Coming-out und gewährte ihr den Rückhalt, den viele Trans* Jugendliche von ihren Familien benötigen. Justine und Elon Musk haben insgesamt sechs Kinder, wobei eines im Säuglingsalter gestorben ist. Vivian ist sich jedoch unsicher über die genaue Anzahl ihrer Geschwister, da Musk insgesamt 14 Kinder haben soll. Sie erfuhr durch die Medien von Musks vier Kindern mit Shivon Zilis und dessen zweitem Kind mit der Musikerin Grimes.
Die Beziehung zu ihrer Familie scheint für Vivian nicht von Belang zu sein, da sie kein Interesse an den anderen Kindern oder deren Leben zeigt. Der Mangel an familiärer Unterstützung ist ein zentrales Thema für viele Trans* Jugendliche. Laut einer Studie berichten etwa 70% der Trans* Jugendlichen von schlechten Erfahrungen innerhalb ihrer Familien, und das kann schwerwiegende psychosoziale Folgen haben. Dies reicht von Einsamkeit und Ängsten bis hin zu Depressionen und Suizidgedanken.
Gesellschaftlicher Kontext und Herausforderungen
Die Herausforderungen, mit denen Trans* Jugendliche konfrontiert sind, sind vielfältig. Eine US-Studie zeigt, dass 69% der befragten Trans* Jugendlichen Suizidgedanken hatten, während 34% von Suizidversuchen berichteten. Der familiäre Rückhalt ist dabei entscheidend für die Entwicklung eines gesunden Selbstwertgefühls und psychischer Stabilität. Akzeptierende Haltungen, wie sie Justine Vivian entgegenbrachte, stärken das Selbstwertgefühl der Jugendlichen entscheidend. In Schulen hingegen berichten Trans* Jugendliche oft von Diskriminierung und Gewalt.
Die Berliner Senatsverwaltung empfiehlt, die Selbstbezeichnungen von Trans* Kindern zu respektieren, um ein unterstützendes Umfeld zu schaffen. Positive Erfahrungen zeigen, dass solidarisches Verhalten von Mitschülern möglich ist, wenn Geschlechtervielfalt thematisiert wird. Initiativen wie die Bildungsinitiative QUEERFORMAT bieten dafür wichtige Materialien und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte an.
Vivians scharfe Kritik an ihrem Vater Elon Musk und die damit verbundenen gesellschaftlichen Themen machen erneut deutlich, wie wichtig ein unterstützendes Familien- und Schulumfeld für Transgender-Kinder und -Jugendliche ist. Die öffentliche Auseinandersetzung zwischen Vater und Tochter könnte als Ausgangspunkt für weiterführende Diskussionen über Akzeptanz und Inklusion in der Gesellschaft dienen.