
Im Sudan haben sich seit Beginn des Bürgerkriegs im April 2023 erschütternde Menschenrechtsverletzungen ereignet. Aktuelle Berichte beschuldigen die paramilitärische Miliz Rapid Support Forces (RSF) des Völkermords. US-Außenminister Antony Blinken betonte, dass die RSF und ihre verbündeten Milizen systematisch Männer und Jungen, auch Säuglinge, aufgrund ihrer Ethnie ermordet haben. Zudem seien Frauen und Mädchen bestimmter Volksgruppen Opfer von Vergewaltigungen und brutaler sexueller Gewalt geworden.
Dieses gewaltsame Vorgehen hat zu einer humanitären Katastrophe geführt. Flüchtende Menschen und Unschuldige wurden getötet, während humanitäre Hilfe vielerorts nicht zu den Bedürftigen durchgelassen wurde. Blinken wies darauf hin, dass die USA aufgrund dieser Verbrechen gegen die Menschlichkeit Sanktionen gegen führende Köpfe der RSF und mehrere Unternehmen aus den Vereinigten Arabischen Emiraten erlassen haben, die als Unterstützer der RSF gelten. Die Vereinigten Arabischen Emirate haben jedoch bestritten, Waffen an die RSF zu liefern.
Humanitäre Krise im Sudan
Der Konflikt zwischen dem sudanesischen Militär unter General Abdel Fattah Burhan und der RSF-Miliz unter Mohammed Hamdan Dagalo eskalierte im April 2023. Laut Schätzungen der Vereinten Nationen wurden seitdem bereits mehr als 24.000 Menschen getötet und 14 Millionen vertrieben. Der Bürgerkrieg hat eine humanitäre Krise ausgelöst, die als die derzeit größte weltweit gilt.
Um einen Überblick über die komplexen Konfliktursachen und Hintergründe zu geben, ist es wichtig zu erwähnen, dass die RSF 2013 von Omar al-Baschir gegründet wurde, um die Machtverhältnisse im Regime auszugleichen. Der 2019 durch Massenproteste herbeigeführte Sturz al-Baschirs führte dazu, dass beide Generäle, Burhan und Dagalo, Einfluss in der Übergangsregierung behielten. Doch der militärische Putsch im Oktober 2021, der die Übergangsregierung auflöste, führte zu einem erneuten Anstieg der Gewalt.
Der Bürgerkrieg im Sudan wird weitgehend ignoriert, und die meisten Berichte bekommen wenig internationale Beachtung. Trotz mehrerer Todeszahlen wird angenommen, dass die tatsächlichen Opferzahlen weitaus höher sein könnten, da viele Verletzungen und Sterbefälle nicht dokumentiert werden. Umfassende Unterstützung für beide Seiten des Konflikts erhöht die Komplexität und die humanitäre Notlage.
Die dramatischen Entwicklungen sind Teil eines fortdauernden Machtkampfs im Sudan und rufen international besorgte Stimmen hervor. Die Vereinigten Staaten sind die ersten, die in dieser Situation eine klare Haltung einnehmen und Sanktionen gegen die Verantwortlichen der RSF erlassen, um ein deutliches Zeichen gegen die begangenen Gräueltaten zu setzen, wie Welt.de und Spiegel.de berichten.