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Wälder der Zukunft: Wie Biodiversität das Klima rettet!

Wälder sind nicht nur eine Quelle der Biodiversität, sondern spielen auch eine entscheidende Rolle im Klimaschutz. Neueste Forschungen an der Universität Freiburg zeigen, dass artenreiche Wälder eine höhere Menge an Kohlenstoff binden können. Dr. Florian Schnabel, Forstwissenschaftler an der Fakultät für Umwelt und Natürliche Ressourcen der Universität Freiburg, leitet das Sardinilla-Experiment, das wichtige Erkenntnisse zu den Beziehungen zwischen Biodiversität und Ökosystemfunktionen liefert. In seiner Originalpublikation in „Global Change Biology“ legt Schnabel dar, dass der Anstieg der Baumartenvielfalt vor allem die oberirdischen Kohlenstoffspeicher verstärkt, während die Effekte auf die unterirdischen Reserven begrenzt sind. Dieser Zusammenhang unterstreicht die Bedeutung artenreicher Wälder im Kontext des globalen Wandels, wo eine nachhaltige Waldbewirtschaftung immer wichtiger wird.

Das Forschungsprojekt Sardinilla gehört zu TreeDivNet, dem weltweit größten Netzwerk für Experimente zur Biodiversität von Bäumen. Dr. Schnabel setzt sich nicht nur mit den Herausforderungen des Klimawandels auseinander, sondern untersucht auch die Auswirkungen von Klimaextremen auf Wälder. Die Erkenntnisse aus solchen Projekten können helfen, Strategien zur Erhöhung der Kohlenstoffbindung in Wäldern zu entwickeln und die massiven ökologischen Herausforderungen, die mit dem Verlust der Artenvielfalt einhergehen, anzugehen.

Kohlenstoffspeicherung in deutschen Wäldern

In Deutschland hat sich die Kohlenstoffspeicherung in den Wäldern seit 1990 positiv entwickelt. Laut dem Thünen-Institut konnten bis 2012 rund 50 Millionen Tonnen CO2 in den Wäldern gespeichert werden, und die jährliche Kohlenstoffbindung beläuft sich heute auf etwa 52 Millionen Tonnen. In der oberirdischen Biomasse sind etwa 993 Millionen Tonnen Kohlenstoff gespeichert, während in der unterirdischen Biomasse etwa 156 Millionen Tonnen verzeichnet werden. Zudem zeigt sich ein leichter Anstieg der Kohlenstoffvorräte im Totholz seit 2002.

Die Kohlenstoffspeicherung wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Zum Beispiel spielt der Baumzuwachs eine zentrale Rolle, während die Nutzung und das Vorhandensein von Totholz ebenfalls bedeutende Einflussgrößen sind. Die Kohlenstoffvorräte variieren erheblich je nach Baumart. Während Fichten eine positive Entwicklung zeigen, ist bei Laubwäldern eine Abnahme zu beobachten. In der Humusauflage, die konstant etwa 191 Millionen Tonnen Kohlenstoff speichert, ist der Austausch von organischem Material entscheidend für die langfristige Bindekapazität.Biologie.de erwähnt, dass die Speicherung auch von mikrobiellen Um- und Abbauraten abhängig ist.

Die Rolle der Wälder im Klimawandel

Wälder sind zentrale Akteure im Kampf gegen den Klimawandel. Sie absorbieren CO2 aus der Atmosphäre und tragen zur Regulierung des Wasserhaushalts bei. Eine nachhaltige Waldbewirtschaftung kann die Kohlenstoffspeicherung erheblich erhöhen. Um den Verlust von Biodiversität und die damit verbundenen negativen Auswirkungen auf das Klima zu mindern, sind Maßnahmen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung dieser Ökosysteme erforderlich. Klima-Wissen.de unterstreicht, dass insbesondere alte Bäume, wie Eichen und Buchen, große Kohlenstoffspeicher sind, die durch geeignete Bewirtschaftungsstrategien gefördert werden sollten.

Die Gefahren von Entwaldung und der Verlust von Waldflächen führen nicht nur zur Freisetzung gespeicherten Kohlenstoffs, sondern gefährden auch Lebensräume für zahlreiche Arten. Um dem entgegenzuwirken, könnten Aufforstungsprojekte und die Unterstützung von Umweltschutzorganisationen entscheidend sein. Internationale Kooperationen zur Bekämpfung grenzüberschreitender Umweltprobleme sind ebenfalls von großer Bedeutung.

Wälder sind mehr als nur Naturräume; sie sind essentielle Bestandteile unserer globalen Ökosysteme. Ihre Rolle als Kohlenstoffsenken kann nicht genug betont werden, und es liegt an uns allen, diese wertvollen Ressourcen zu schützen und nachhaltig zu nutzen.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Freiburg, Deutschland
Beste Referenz
uni-freiburg.de
Weitere Infos
biologie.de

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