
Die Wälder Deutschlands durchlaufen derzeit einen fundamentalen Wandel. Mit dem Ziel, sie besser gegen die Herausforderungen des Klimawandels zu wappnen, steht der Waldumbau im Fokus. Aktuelle Ergebnisse der vierten Bundeswaldinventur, die am 8. Oktober 2024 vorgestellt wurden, belegen signifikante Entwicklungen: Der Anteil naturnaher Bestände hat sich auf rund 80 Prozent erhöht und der Laubbaumanteil ist innerhalb von zehn Jahren um 4 Prozentpunkte auf 47 Prozent gestiegen. Dies sind positive Trends für einen klimastabilen Waldumbau, wie saarbruecker-zeitung.de berichtet.
Die Waldfläche in Deutschland beträgt mittlerweile 11,5 Millionen Hektar, was ein Drittel der Gesamtfläche des Landes entspricht. Bemerkenswert ist, dass die Waldfläche seit 2012 um 15.000 Hektar zugenommen hat. Fast die Hälfte dieser Wälder befindet sich in privater Hand, während 29 Prozent den Ländern und 20 Prozent Körperschaften gehören. Unter den Baumarten dominieren die Kiefer mit 22 Prozent, gefolgt von der Fichte mit 21 Prozent und der Buche mit 17 Prozent. Allerdings hat die Fläche der Fichte um 17 Prozent abgenommen, was auf Umwelteinflüsse wie Sturm, Trockenheit und Borkenkäferbefall zurückzuführen ist, so die Angaben des bmel.de.
Aktivitäten zur Waldpflege
Um die Wälder besser gegen zukünftige Risiken zu schützen, sind umfangreiche Maßnahmen notwendig. Dazu zählen eine verstärkte Durchforstung und Holzernte sowie das Auflichten der Waldbestände zur natürlichen Verjüngung. Jüngere Bäume binden CO2 am effektivsten, wodurch der Wald aktiv zum Klimaschutz beiträgt, indem geerntetes Holz fossile Produkte ersetzt. Diese strategischen Initiativen sind entscheidend für die Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung.
Die Forstwirtschaft in Deutschland beschäftigt rund 1 Million Menschen, hauptsächlich in ländlichen Regionen. Sie liegt in der Verantwortung, die Waldressourcen nachhaltig zu nutzen, sodass nicht mehr Holz eingeschlagen wird, als nachwächst. Die Wälder selbst bieten nicht nur Lebensraum für zahlreiche geschützte Tier- und Pflanzenarten, sondern sie schützen auch vor Hochwasser und reinigen das Wasser. Zudem fungieren sie als natürliche Klimaanlagen und Luftfilter, erklärt bmel.de.
Die Bedeutung von Kohlenstoffspeicherung
In deutschen Wäldern sind derzeit 2,6 Milliarden Tonnen Kohlenstoff gebunden. Die jährliche Kohlenstoffspeicherwirkung der Wälder beträgt aktuell 40,2 Millionen Tonnen CO2. Diese Zahlen sind entscheidend, da der Wald seit 2017 nicht mehr als CO2-Senke fungiert, sondern zunehmend zur Kohlenstoffquelle wird. Der Holzvorrat insgesamt liegt bei 3,7 Milliarden m³, was einen Rückgang um 220 Millionen m³ seit 2017 bedeutet. Ein Trend, der zum Nachdenken anregt und Handlungsbedarf signalisiert.
Insgesamt verdeutlichen die Zahlen und Entwicklungen die Notwendigkeit eines umweltbewussten Umgangs mit unseren Wäldern. Durch strategische Waldumbauprojekte und integrative Ansätze zur Biodiversität ist es möglich, die aktuellen Herausforderungen zu meistern. Der Umbau von Nadelbaum-Reinbeständen zu Mischbeständen wird als besonders wichtig erachtet, um die Widerstandsfähigkeit der Wälder gegenüber extremer Witterung zu erhöhen. Die Forstwirtschaft bleibt somit ein zentraler Akteur in der nachhaltigen Bewirtschaftung und im Schutz unserer Wälder für kommende Generationen.