
Die anhaltende Trockenheit in Schleswig-Holstein hat den Naturschutzbund (Nabu) alarmiert. Der Zustand der Natur ist kritisch, und Sonja Sporn von Nabu warnt eindringlich vor Wasserverschwendung. „Die Natur leidet bereits unter Wassermangel“, erklärt sie, und unterstreicht die Dringlichkeit, unseren Wasserverbrauch zu überdenken.
Der aktuelle Dürremonitor zeigt eine außergewöhnliche Trockenheit, die bis in eine Bodentiefe von 25 cm reicht. Diese Situation ist nicht nur besorgniserregend, sondern könnte sich in naher Zukunft noch weiter verschärfen. Um den Wassermangel zu bekämpfen, gibt Nabu mehrere Empfehlungen: Regenwasser sollte gespeichert werden, heimische Gärten sollten weniger bewässert und Böden entsiegelt werden. Zudem wird die Pflanzung von Bäumen als langfristige Lösung propagiert.
Folgen der Trockenheit
Ein längerer Landregen würde erforderlich sein, um das Wasser langsam in den Boden einsickern zu lassen. Laut den Experten wird künftig vermehrt auch Starkregen erwartet, der jedoch von den trockenen Böden nicht effizient aufgenommen werden kann. Diese Veränderungen sind eng mit dem Klimawandel verbunden, der als eine der Ursachen für die veränderten Wetterbedingungen in der Region angesehen wird.
Pflanzen leiden besonders unter der Trockenheit, einschließlich Fichten und Moorpflanzen, während auch Tiere wie Kraniche betroffen sind. Der Wassermangel gefährdet deren Brutstätten, was alarmierende Folgen für die Tierwelt mit sich bringt. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) spricht von einer Dürreperiode im Frühjahr und fordert mehr Maßnahmen zum Klimaschutz. Er betont, dass ein grundlegend neuer Umgang mit Wasser in der Landschaft notwendig ist, um widerstandsfähiger gegen den Klimawandel zu werden.
Langfristige Strategien
Um den Herausforderungen der Trockenheit zu begegnen, wird das Umweltbundesamt (UBA) aktiv. Im Rahmen des Projektes WADKlim wird die Auswirkung von Trockenheit und Dürre auf das Wasserdargebot, den Bodenwasserhaushalt und die Grundwasserverfügbarkeit in Deutschland untersucht. Ziel ist es, einen Überblick über die aktuelle Wasserverfügbarkeit zu schaffen und die zukünftige Entwicklung unter den Bedingungen des Klimawandels zu analysieren.
Das Projekt zielt auch darauf ab, Lösungsstrategien zu entwickeln, um Nutzungskonflikte zu vermeiden und vorausschauende Wasserbewirtschaftung zu fördern. Dabei wird auch die Wasserwiederverwendung zur Bewässerung im urbanen Raum in den Fokus genommen. In Anbetracht der aktuellen Herausforderungen wird deutlich, dass sowohl kurzfristige als auch langfristige Maßnahmen notwendig sind, um die Wasserressourcen nachhaltig zu bewirtschaften.