Deutschland

Wissenschaftsfreiheit gefährdet: Antipluralismus als Risiko für Forscher!

Am 13. März 2025 wurde der Academic Freedom Index (AFI) 2025 veröffentlicht. Forschende der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) haben die umfassende Untersuchung in Zusammenarbeit mit dem V-Dem-Institut der Universität Göteborg erstellt. Der Index betrifft 179 Länder weltweit und bietet einen detaillierten Einblick in die Entwicklungen der Wissenschaftsfreiheit über einen Zeitraum von 50 Jahren.

Die Analyse zeigt, dass sich die Wissenschaftsfreiheit in 34 Ländern oder Gebieten signifikant verschlechtert hat, während lediglich acht Länder eine Verbesserung verzeichnen konnten. Besonders betroffen sind Länder wie Argentinien, Finnland, Griechenland, Israel, Portugal und die Vereinigten Staaten, die einen Rückgang der akademischen Freiheit erleben mussten. Dagegen weist Österreich einen geringen, nicht signifikanten Rückgang auf, und Deutschland bleibt vergleichsweise stabil.

Einfluss antipluralistischer Parteien

Ein zentrales Thema des Berichts ist der Einfluss antipluralistischer Parteien auf die Wissenschaftsfreiheit. Laut FAU sind die Wissenschaftsfreiheit und die Wahlmöglichkeiten in Demokratien oft besser geschützt als in autokratischen Systemen, jedoch auch diesen weiterhin unter Druck. Der Bericht untersucht, wie der Wahlerfolg solcher Parteien als bedeutender Faktor für den Rückgang der akademischen Freiheit fungiert.

Beispielsweise sank der AFI-Wert in Argentinien innerhalb eines Jahres dramatisch von 0,97 auf 0,69. In Polen fiel der Index von 0,98 (2014) auf 0,73 im Jahr 2022, zog sich jedoch nach den Wahlen 2023 wieder auf 0,87 zurück. Die Vereinigten Staaten zeigen ähnliche Kontrollmethoden über die Wissenschaft durch politische Akteure, die die Prinzipien der Wissenschaftsfreiheit in Frage stellen.

Messung und Datenquelle

Der Academic Freedom Index basiert auf einer umfassenden Datengrundlage, die zum großen Teil aus der V-Dem Daten Version 15 hervorgeht. Diese Zusammenstellung beruht auf den Bewertungen von 2.363 Experten, die in einer Vielzahl von Ländern Informationen über die akademische Freiheit bereitstellen. Die fünf Indikatoren, die zur Berechnung des Index verwendet werden, sind: Freiheit von Forschung und Lehre, akademischer Austausch, institutionelle Autonomie, Campusintegrität sowie akademische und kulturelle Ausdrucksfreiheit. Die Ergebnisse sind öffentlich zugänglich und ermöglichen einen interaktiven Zugang zu Visualisierungen und Länderprofilen auf der Website des AFI.

Immer mehr Menschen leben in Ländern, in denen die akademische Freiheit abnimmt. Laut dem HRK erfährt mehr als die Hälfte der Bevölkerung weltweit Einschränkungen der Wissenschaftsfreiheit. Dies ist besonders besorgniserregend, da in den meisten Ländern der akademische Status quo auf niedrigem Niveau stagniert. Ein bedeutender Teil der Herausforderungen für die Wissenschaftsfreiheit wird durch staatliche Gewalt sowie politische Repressionen verursacht, die insbesondere Studierende und Wissenschaftler betreffen.

Die Veröffentlichung des AFI 2025 ist somit nicht nur ein wichtiger Schritt in der Beurteilung der akademischen Freiheit weltweit, sondern wirft auch ein dringend benötigtes Licht auf die Gefahren, die durch antipluralistische politische Bewegungen entstehen können. Die internationale Gemeinschaft steht vor der Herausforderung, die akademische Freiheit zu schützen und unterstützen, um dem Rückgang der Wissenschaftsfreiheit entgegenzuwirken.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Erlangen, Deutschland
Beste Referenz
fau.de
Weitere Infos
academic-freedom-index.net

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