Im Jahr 2023 wurden in Sachsen 161 Fälle von Tuberkulose registriert, was einem Anstieg von 11 % im Vergleich zu den 145 Fällen im Vorjahr entspricht. Wie Tag24 berichtet, liegt das aktuelle Erkrankungsniveau jedoch unter dem der Jahre 2015 bis 2018, als jährlich über 200 Fälle verzeichnet wurden. In den ersten zwei Monaten des Jahres wurden bereits sieben Erkrankungen gemeldet, darunter zwei Fälle im Umfeld einer Dresdner Kindertagesstätte.
Tuberkulose, verursacht durch das Bakterium Mycobacterium tuberculosis, betrifft hauptsächlich die Lunge und wird durch das Einatmen von Partikeln übertragen, die von infizierten Personen beim Husten in die Luft abgegeben werden. Weltweit erkranken nahezu 11 Millionen Menschen jährlich an Tuberkulose, und mehr als eine Million Menschen sterben an dieser vermeidbaren und heilbaren Krankheit. In Deutschland werden seit Jahren 4.000 bis 4.500 Fälle jährlich registriert, so das Robert Koch-Institut (RKI).
Epidemiologische Entwicklungen
Der RKI-Bericht zur Epidemiologie der Tuberkulose in Deutschland verzeichnete im Jahr 2022 4.076 registrierte Tuberkulose-Fälle, was einer Inzidenz von 4,9 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner entspricht. Dies stellt ein Anstieg von 3,5 % im Vergleich zum Vorjahr dar. In den vorherigen Jahren gab es Rückgänge, mit beinahe 6.000 Fällen in 2015 und 2016, gefolgt von etwa 5.500 Fällen in 2017 und 2018. Zwischen 2019 und 2021 war ein Rückgang um jeweils mehr als 12 % zu beobachten.
Die Risiken einer Ansteckung sind vor allem bei engem, mehrstündigem Kontakt mit Infizierten erhöht. Für gesunde Erwachsene liegt das Risiko, zu erkranken, bei 5 bis 10 %. Dieses Risiko steigt signifikant bei Personen mit eingeschränkter Immunabwehr. Dennoch gibt es Behandlungsmöglichkeiten: Durch geeignete Medikamente kann bei nachgewiesener Infektion die Entwicklung einer Tuberkulose verhindert werden.
Prävention und Aufklärung
Um der Erkrankung vorzubeugen, ist eine umfassende Aufklärung in der Bevölkerung von großer Bedeutung. Die Gesundheitsbehörden empfehlen regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und eine schnellstmögliche Behandlung bei Verdacht auf eine Tuberkulose-Infektion.
Weitere Informationen zur Epidemiologie der Tuberkulose und den aktuellen Fallzahlen in Deutschland finden sich im Bericht des RKI zur Tuberkulose.
