Am 18. März 2025 hat das ZDF seine Mediathek umfassend überarbeitet. Der Relaunch soll die digitale Positionierung im Streaming-Markt stärken. Doch die Reaktionen der Nutzer sind überwiegend negativ. Viele äußern ihre Unzufriedenheit vor allem über die neue Gestaltung und technische Probleme.
Der Umbau der Mediathek beinhaltet eine Umstrukturierung der Inhalte sowie ein neues Empfehlungssystem, das auf Metadaten basiert. Nutzer berichten über Unübersichtlichkeit und Schwierigkeiten beim Navigieren, insbesondere in Verbindung mit FireTV-Sticks. Das dunkle Design wird häufig als unangenehm empfunden und die Anordnung der Inhalte als chaotisch kritisiert. Die Nutzerfrustration äußert sich in sozialen Medien, wo sie die Navigation und die fehlende Übersichtlichkeit bemängeln. ZDF und ARD haben zudem gemeinsame Streaming-Pläne angekündigt, um ein einheitliches Betriebssystem, ein sogenanntes „Streaming OS“, zu entwickeln.
Neues Streaming-Portal und Verbesserungen
Das ZDF hat mit der Einführung eines neuen Streaming-Portals die klassische Mediathek ersetzt. Dieses Portal will vor allem den individuellen Interessen und Vorlieben der Nutzerinnen und Nutzer Rechnung tragen. Verbesserte Navigationsstrukturen sollen ein intuitives Durchsuchen des Angebots ermöglichen. Zu den Neuerungen zählen automatisierte, algorithmisch generierte Seitentypen, die eine klare Präsentation der Inhalte unterstützen, sowie umfangreiche zusätzliche Programmdaten zur besseren Zugänglichkeit und Klassifizierung.
Das neue Streaming-Portal ist auf allen gängigen Endgeräten verfügbar und wurde speziell für Smart-TVs optimiert. Florian Kumb, Leiter der ZDF-Direktion „Audience“, betont, dass hier neue Maßstäbe für ein inklusives Streaming-Portal gesetzt wurden. Eine der zentralen Strategien des ZDF ist „Ein ZDF für alle“, die darauf abzielt, das non-lineare Angebot zu erweitern. Im Rahmen des ARD/ZDF-Streaming-Netzwerks haben die Nutzer künftig auch Zugang zu ARD-Inhalten und Partnerangeboten.
Technologische und soziale Dimensionen
Das ZDF setzt auf ein hauseigenes Empfehlungssystem zur Personalisierung der Inhalte. Zukünftige Erweiterungen des Portals sind geplant, die Diskurs- und Beteiligungsmöglichkeiten für die Nutzer schaffen sollen. Darüber hinaus ist das ZDF Initiator des internationalen Projekts „Public Spaces Incubator“, das die Entwicklung öffentlicher digitaler Räume fördert. Diese Projekte reflektieren den Trend, dass Streaming zunehmend nicht nur Unterhaltung, sondern auch Raum für gesellschaftliche Teilhabe bieten soll.
Die umfassenden Bemühungen zur Neugestaltung der ZDF-Mediathek koppeln an einen größeren Trend im Rundfunkbereich, der durch Studien zur Mediennutzung belegt ist, wie sie in der Medienstudie 2024 dokumentiert wurden. Diese zeigt, dass die Akzeptanz von Streaming-Angeboten u.a. von einer benutzerfreundlichen Gestaltung abhängt. Das ZDF fühlt sich demnach unter Druck, neue Maßstäbe zu setzen und den wachsenden Anforderungen im digitalen Raum gerecht zu werden.
Die Herausforderungen, die die neue Mediathek mit sich bringt, spiegeln die Schwierigkeiten wider, vor denen viele traditionelle Rundfunkanbieter stehen, wenn sie sich auf das digitale Zeitalter einstellen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob die Kritik der Nutzer gehört wird und welche Maßnahmen das ZDF ergreifen wird, um die Nutzererfahrung zu verbessern.
Übrigens, für weitere Informationen zur Medienstudie und den aktuellen Entwicklungen im Rundfunkbereich, können Interessierte die detaillierten Ergebnisse auf der Website Medienstudie 2024 einsehen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Relaunch der ZDF-Mediathek tiefgreifende Veränderungen mit sich gebracht hat, die sowohl Chancen als auch Herausforderungen darstellen. Während das ZDF versucht, seine digitale Strategie zu verbessern, bleibt abzuwarten, wie der Nutzer die Änderungen letztlich annehmen wird.
Für weitere Details über den Relaunch und die aktuelle Situation der ZDF-Mediathek lesen Sie Ruhr 24 und ZDF Nachrichten.
