Deutschland

Zehn Jahre nach dem Germanwings-Absturz: Das Erbe der Trauer und Erinnerung

Am 24. März 2015 stürzte der Airbus A320-211 der Germanwings (Flug 4U9525) in den französischen Alpen ab. Bei diesem tragischen Unglück verloren 150 Menschen ihr Leben, darunter 72 Deutsche. Der Co-Pilot Andreas Lubitz, der psychische Probleme hatte und Antidepressiva einnahm, steuerte das Flugzeug absichtlich in den Tod. Dies wurde im Abschlussbericht der französischen Flugsicherheitsbehörde BEA ausdrücklich bestätigt, wodurch der Absturz als bewusste Handlung klassifiziert wurde.

Der Aufprall des Flugzeugs zerstreute Trümmer über eine Fläche von zwei Hektar, und die Einsatzkräfte fanden keine Überlebenden. Die Überreste der Toten wurden nach Marseille oder Paris gebracht, um identifiziert zu werden. Auf dem Friedhof von Le Vernet, nahe der Absturzstelle, gibt es eine Gedenkplatte für die 149 Opfer, von denen viele in Gemeinschaftsgräbern ruhen.

Erinnerungen und Gedenken

Bernard Bartolini, der ehemalige Bürgermeister von Prads-Haute-Bléone, errichtete ein Denkmal für die Toten in 1400 Metern Höhe. Angehörige der Opfer besuchen regelmäßig die Absturzstelle, um zu trauern und sich zu erinnern. Unter den Opfern waren auch 16 Schüler und zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums aus Haltern am See, was das Unglück besonders schmerzhaft für die betroffene Gemeinde machte.

Ein bedeutender Teil der Aufarbeitung des Unglücks gilt den psychischen Gesundheit der Piloten. Nach dem Unfall wurden die Vorschriften für Piloten hinsichtlich Medikamenteneinnahme und psychologischen Tests verschärft. So müssen Piloten nun psychologische Untersuchungen durchlaufen, die sich auf Persönlichkeit und Intelligenz konzentrieren. Die Tauglichkeitsprüfungen finden regelmäßig alle 12 Monate statt, wobei Piloten verpflichtet sind, ihren Fliegerärzten gesundheitliche Probleme, einschließlich psychischer Erkrankungen, zu melden.

Änderungen in der Flugsicherheitsgesetzgebung

Die Ermittler des Unfalls hatten festgestellt, dass Lubitz nach seiner letzten Tauglichkeitsprüfung mehrere Ärzte aufsuchte, jedoch keinen Fliegerarzt kontaktierte. Diagnosen und Behandlungen wurden nicht an seinen Arbeitgeber oder die Behörden weitergeleitet. Als Reaktion auf diese Lücken in der Gesundheitsüberprüfung der Piloten wurden umfassende Änderungen in der Kontrolle der psychischen Gesundheit in Deutschland angestoßen.

Die europäische Luftfahrtbehörde EASA spricht sich zudem für ein zentrales Datenregister für flugmedizinische Daten aus. Um die Sicherheit zu erhöhen, empfiehlt sie zufällige Alkohol-, Drogen- und Medikamententests bei Piloten. Diese Änderungen zielen darauf ab, das Bewusstsein für psychische Störungen zu schärfen und spezielle Anlaufstellen für Piloten zu schaffen, um Offenheit und Vertrauen zu fördern. Dies sei entscheidend, damit Piloten ermutigt werden, ihre Probleme zu melden.

Am 25. März 2015 besuchten die Staatsoberhäupter François Hollande, Angela Merkel und Mariano Rajoy die Einsatzkräfte vor Ort, um ihre Anteilnahme zu zeigen. Eine Gedenkfeier zum zehnten Jahrestag des Absturzes ist für den 24. März 2025 geplant. Diese Feier wird eine wichtige Gelegenheit sein, an die Opfer zu erinnern und den Angehörigen zu zeigen, dass sie nicht vergessen werden.

Wie schwaebische-post.de berichtet, bleibt die Schicksalsfrage für viele Angehörige prägend: „Ich werde dem Co-Piloten nie verzeihen.“ Solche sentimentale wie auch rechtliche Nachwirkungen des Unglücks werden noch viele Jahre nach dem Vorfall spürbar sein.

Weiterführende Informationen über die Herausforderungen und Maßnahmen im Bereich der Flugsicherheit finden sich bei deutschlandfunk.de, das eingehend auf die psychischen Aspekte der Pilotengesundheit eingeht und Empfehlungen für zukünftige Verbesserungen gibt.

Statistische Auswertung

Genauer Ort bekannt?
Prads-Haute-Bléone, Frankreich
Beste Referenz
schwaebische-post.de

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