
Inmitten globaler wirtschaftlicher Unsicherheiten erlebt die Börse in Tokio einen dramatischen Rückgang. Die Marktreaktionen sind stark negativ, was im Zusammenhang mit den jüngsten Zollankündigungen der US-Regierung unter Präsident Donald Trump steht. Diese Maßnahmen führen weltweit zu Turbulenzen an den Finanzmärkten, wobei der Nikkei-Index nur in den ersten 20 Handelsminuten um 2.752,06 Punkte, beziehungsweise 8,15 Prozent auf 31.028,52 Punkte, fällt. Wie der Weser Kurier berichtet, waren negative Vorgaben von der Wall Street ein zusätzlicher Einflussfaktor für diesen Rückgang.
Die neue Zollpolitik umfasst pauschale Zölle von 10 Prozent auf Importe aus allen Ländern, welche ab dem 9. April wirksam wird. Für einige Länder, darunter Japan und Staaten der Europäischen Union, gibt es zusätzlich höhere Zollsätze: 24 Prozent für Japan und 20 Prozent für Deutschland. Diese drastische Maßnahme zielt nicht nur darauf ab, die heimische Industrie zu schützen, sondern auch den enormen Handelsbilanzdefizit der USA zu verringern. Die Reaktionen auf diese Entscheidungen sind und werden in den kommenden Tagen auch in anderen Ländern zu beobachten sein, da auch die Börsen in Deutschland und der Schweiz für einen scharfen Rückgang vorbereitet sind.
Reaktionen auf die Zollankündigungen
Die weltweiten Finanzmärkte zeigten sich seit Trumps Ankündigung extrem volatil. Insbesondere die Schweizer Aktienbörse (SMI) eröffnete mit einem Rückgang von 1,5 Prozent und schloss letztlich mit einem Minus von 2,45 Prozent. Wie die derbund.ch berichtet, gab es drastische Einbußen für Unternehmen wie Logitech, deren Aktie um 10 Prozent fiel, oder UBS, die 5 Prozent verlor. Auch die Luxusgüter-Branche, einschließlich Swatch und Richemont, musste mit Rückgängen von fast fünf Prozent rechnen.
Die Unsicherheit, die durch die Zölle erzeugt wird, hat auch den Goldpreis in die Höhe getrieben. Dieser erreichte kürzlich ein Rekordhoch von 3.167,84 US-Dollar pro Feinunze, während Bitcoin ebenfalls an Wert verlor und zuletzt bei 83.550 US-Dollar notierte. Zudem ist der US-Dollar auf ein Tief gefallen, was eine spürbare negative Auswirkung auf die weltweiten Handelsbeziehungen hat.
Protektionismus und seine Folgen
Die Zollanpassungen sind ein markanter Ausdruck des zunehmenden Protektionismus, der seit der Finanzkrise 2008/2009 ansteigt. Während die USA lange Zeit führend in der Förderung des Freihandels waren, sieht man nun eine Wende hin zu schärferen Handelsbeschränkungen. Die WDR stellt fest, dass der internationale Handel bisher von Absenkungen der Zölle geprägt war und dass dieser Trend durch die jüngsten Maßnahmen unterbrochen wird. Die Historie des globalen Handels zeigt, dass Zölle ursprünglich zur Unterstützung von Heimatindustrien eingeführt wurden. Auch die US-Solarindustrie profitierte von ähnliche Zollmaßnahmen.
Ökonomen warnen, dass die neue Zollpolitik nicht nur die Kosten für Verbraucher erhöhen, sondern auch zu gestörten Lieferketten führen kann. Der Wettbewerbsdruck könnte die Preise ansteigen lassen, was letztlich nicht nur die Finanzmärkte, sondern auch die Märkte der betroffenen Nationen destabilisieren könnte. Die durch Zölle verursachten Spannungen könnten ebenso zu Gegenmaßnahmen anderer Staaten führen und die Weltwirtschaft in eine Phase erhöhter Handelskriege führen, was die bereits komplexen globalen Handelsabläufe zusätzlich verkomplizieren würde.