
In Chile kam es zu einem tragischen Vorfall vor dem Gruppenspiel des Libertadores-Cups zwischen Colo Colo und dem brasilianischen Team Fortaleza. Während der Fan-Versuche, einen Absperrzaun zu überwinden, starben zwei Fußball-Anhänger. Das Unglück ereignete sich, als eine Gruppe von Fans versuchte, in das Estadio Monumental einzudringen und einen Schutzzaun umzureißen. Die Polizei intervenierte, was zu einem Gedränge führte und den Zaun umstürzen ließ. Während das erste Opfer am Ort des Geschehens starb, erlag das zweite Opfer später im Krankenhaus seinen Verletzungen. Unklar bleibt, ob ein Polizeiauto in den Vorfall involviert war. Der südamerikanische Fußball-Dachverband Conmebol bedauerte den Tod der beiden Fans und drückte sein Mitgefühl aus.
Die Partie wurde nach tumultartigen Szenen in der 70. Minute abgebrochen, als einheimische Fans begannen, Gegenstände auf das Spielfeld zu werfen. Unter den Spielern herrschte Panik; die Akteure von Fortaleza suchten Schutz in der Umkleidekabine. Auch Arturo Vidal, ein Spieler von Colo Colo, versuchte, die unruhigen Fans zu beruhigen. Der Schiedsrichter Gustavo Tejera entschloss sich schließlich, alle Spieler in die Kabine zu schicken, was letztlich zur endgültigen Abbruch der Partie beim Stand von 0:0 führte.
Sicherheitsproblematik im Fußball
Solche Vorfälle werfen einmal mehr ein Licht auf die Sicherheitslage bei Fußballspielen weltweit. Ähnliche Ausschreitungen ereigneten sich erst kürzlich in Indonesien, wo 125 Menschen bei einem Fußballspiel ums Leben kamen, nachdem Zuschauer den Platz stürmten. Diese erschütternden Nachrichten verdeutlichen die Gewalt im Fußball und die Herausforderungen, denen sich die Behörden gegenübersehen.
Im Gegensatz dazu zeigen die Berichte aus Deutschland, dass es im Amateurfußball einen Trend zur Verringerung von Gewalt und Diskriminierung gibt. Laut dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) wurde in der Saison 2023/2024 mehr Fußball gespielt als in den Vorjahren, und die Anzahl der Spielabbrüche ging um 5,5 Prozent zurück. Trotz der höheren Anzahl an absolvierten Spielen zeigt die Statistik einen Rückgang der Gesamtzahl von Gewalt- und Diskriminierungsvorfällen um 6,3 Prozent.
Die DFB-Kampagne „Jahr der Schiris“ hat auf einen respektvollen Umgang im Amateurfußball hingewiesen und die positiven Seiten des Sports hervorgehoben. Jährlich werden rund 1,5 Millionen Fußballspiele im Wettbewerb unter dem DFB ausgetragen, wobei die Spiele im vergangenen Jahr um vier Prozent gestiegen sind. Diese Statistiken stehen im Gegensatz zu den bedrückenden Ereignissen, die sich in Chile und Indonesien ereigneten, und zeigen, dass verschiedene Regionen unterschiedliche Herausforderungen im Umgang mit Fanverhalten und Sicherheit im Fußball haben.