Lüchow-Dannenberg

Heute ist der 10.04.2025

Datum: 10.04.2025 - Source 1 (https://www.luechow-dannenberg.de/portal/meldungen/gesucht-altes-leinen-und-garn-900000102-38100.html?rubrik=900000001):
- Rundlingsmuseum Wendland sucht Spenden von alten Leinenstoffen und Garne.
- Gesucht werden gut erhaltene Leinenreste, Stücke unterschiedlicher Qualität und Größe, Hedeleinen, Leinenmischgewebe und Flachs in verschiedenen Verarbeitungsstufen.
- Das Museum interessiert sich auch für alte Leinenballen aus dem Wendland oder angrenzenden Regionen, sowohl als Spende als auch zum Ankauf.
- Materialien werden in einer neuen Ausstellung zu Flachs und Leinen verwendet.
- Die Dauerausstellung wird neu konzipiert und inhaltlich ergänzt, einschließlich der Verfolgung von Handelswegen für Flachs und Leinen.
- Leinenherstellung war ein wichtiger Nebenerwerb für die bäuerliche Bevölkerung.
- Alte Leinen und Garn werden in einem Textil-Workshop verwendet, der in Kooperation mit der Hochschule für Angewandte Wissenschaft (HAW Hamburg) während der Kulturellen Landpartie stattfindet.
- Spenden können nach Absprache auch abgeholt werden.
- Erreichbarkeit des Teams: Montag bis Donnerstag von 9.00 bis 13.00 Uhr, Nachrichten können auf dem Anrufbeantworter hinterlassen werden.
- Telefonnummer: 05841 – 962 930.

Source 2 (https://textiltechnikum.de/handweben-2/):
- Das Textilgewerbe ist historisch ein bedeutender Wirtschaftszweig.
- Bis ins 19. Jahrhundert dominierten Flachs (Leinen) und Wolle die Textilproduktion.
- Am Niederrhein war die Flachsverarbeitung vorherrschend.
- Krefeld entwickelte sich zur Seidenstadt aufgrund eines staatlichen Monopols.
- Die Textilherstellung erfolgte lange Zeit in Handarbeit in heimischen Webstuben.
- Die Produktion war im Verlagssystem organisiert, wo Weber für Verleger arbeiteten.
- Ab Anfang des 19. Jahrhunderts führte die Industrialisierung in Deutschland zu mechanisierten und automatisierten Produktionsmethoden in Fabriken.
- Flachs ist eine einjährige Pflanze, aus der Leinenfäden hergestellt werden.
- Nach der Aussaat am 100. Tag des Jahres und 100 Tagen Wachstum blüht der Flachs blau und bildet Samenkapseln.
- Der Flachs wird durch Raufen (Ausreißen mit Wurzel) geerntet.
- Für die Leinenfadenproduktion ist nur der Halm der Pflanze von Interesse.
- Verarbeitungsschritte nach der Ernte: Riffeln (Entfernen der Leinsamen), Flachsröste, Brechen, Schwingen, Hecheln, Spinnen, Haspeln und Spulen.
- Das fertige Leinengarn wird als Kette oder Schuss im Webprozess eingesetzt.
- Ein Handwebstuhl besteht aus einem Rahmengestell aus Eichenbohlen und hat drei bewegliche Walzen: Kettbaum, Brustbaum und Warenbaum.
- Der Weber bedient die Lade, um den Schussfaden an das Gewebe heranzuführen.
- Die Schäfte werden mit Pedalen betätigt, um Kettfäden anzuheben oder abzusenken und ein Fach zu bilden.
- Der Schussfaden wird mit einem Schiffchen in das Fach eingetragen.
- Der Riet (Webkamm) führt die Kettfäden parallel und ordnet sie.
- Bei der Leinwandbindung wird jeder Kettfaden abwechselnd einem vorderen und einem hinteren Schaft zugeordnet.
- Das Fadenkreuz sichert die Ordnung der Kettfäden, um nach einem Fadenbruch die richtige Position wiederherzustellen.

Source 3 (https://de.wikipedia.org/wiki/Leinenindustrie):
- Die Leinenindustrie verarbeitet die Pflanze Lein (Flachs) zur Herstellung von Garn und Leinenstoff.
- Leinen ist seit 5.000 Jahren als textiler Stoff bekannt.
- Ägypter und Römer verwendeten bereits Textilien aus Leinen.
- Im Mittelalter fand Leinenherstellung in Schwaben, Schlesien und im Elsass statt.
- Die Fugger aus Augsburg wurden im Leinenhandel reich und richteten einen speziellen Rat, die Leinenräte, ein.
- Im 19. Jahrhundert war die Leinenindustrie in Irland bedeutend.
- Irische Auswanderer brachten Flachs nach Amerika.
- Ab 1850 verdrängte Baumwolle, die von Sklaven in den Südstaaten geerntet wurde, das Leinen in Amerika und Europa.
- Die Flachsverarbeitung ist arbeitsintensiv; die Mechanisierung des Spinnprozesses beim Flachs begann erst ein halbes Jahrhundert später als bei Baumwolle.
- Heute stammt der Rohstoff für Leinen hauptsächlich aus Russland, Polen, Tschechien, Frankreich und Belgien.
- In der Schweiz wird seit 2010 wieder Faserlein im Emmental angebaut.
- In Lisburn, Nordirland, gibt es seit 2001 ein Leinenmuseum.
- Das Aktive Museum Henni Jaensch-Zeymer in Geltow zeigt die Verarbeitung der Faser zu Gewebe auf historischen Webstühlen und ist ein produzierendes Museum.
- Das Rundlingsmuseum Wendlandhof in Lübeln hat Ausstellungen zum Flachsanbau und zum ländlichen Leinengewerbe.

Ursprung:

Lüchow-Dannenberg

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Erstellt am: 2025-01-17 12:26:36

Autor:

Lüchow-Dannenberg