Heute ist der 9.04.2025
Datum: 9.04.2025 - Source 1 (https://www.focus.de/panorama/serie-so-geht-es-deutschland-wirklich-bremer-pastorin-verteidigt-einmischung-der-kirche-wenn-es-um-die-afd-geht_id_260752219.html):
- Yvonne Ziaja, Bremer Pastorin, beobachtet zunehmende Vereinsamung bei Bestattungen, oft ohne Angehörige.
- Sie betont, dass niemand den letzten Weg allein geht, jeder wird mit Gebet und Segen verabschiedet.
- Ziaja beschreibt ihre Kirchengemeinde Neue Vahr als sozial durchmischt, mit über 58% der 28.000 Einwohnern mit Migrationshintergrund.
- Durchschnittseinkommen im Stadtteil lag 2020 bei etwa 28.000 Euro, 12.000 Euro unter dem städtischen Durchschnitt.
- Fast jeder dritte Einwohner in Bremen ist von Armut betroffen, die Neue Vahr gilt als sozialer Brennpunkt.
- Die Kirche bietet sozialdiakonische Angebote wie einen afrikanischen Mittagstisch und einen Marktplatz der Begegnungen.
- Ziaja engagiert sich auch in kircheneigenen Kindergärten und Schulen, bietet Hausaufgabenhilfe an.
- Sie spricht über Vorurteile zwischen Stadtteilen und betont die Notwendigkeit von Kontakt zur Überwindung dieser Klischees.
- Ziaja äußert Besorgnis über gesellschaftliche Polarisierung und den politischen Streit in Berlin.
- Sie kritisiert die Unterfinanzierung und Unterbesetzung in ihrer Arbeit, wünscht sich mehr Solidarität.
- Ziaja sieht Bildungsgerechtigkeit als unzureichend und kritisiert die Politik für fehlende zielgerichtete Maßnahmen.
- Sie ist mit ihrer privaten Situation zufrieden, ihr Gehalt entspricht dem einer Lehrerin.
- Ziaja hat zuvor in einer Klinik mit kranken Kindern gearbeitet und schätzt die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit.
- Sie betont die Herausforderungen, Beruf und Familienleben zu vereinbaren, unterstützt durch Großeltern.
- Ziaja unterstützt die Einmischung der Kirche in politische Debatten, insbesondere gegen die AfD.
- Sie sieht die Kirche nicht als neutrale Instanz, wenn Menschen in ihrer Würde abgewertet werden.
- Ziaja hält an ihrem Optimismus fest und glaubt an die Leistungsfähigkeit der Gesellschaft.
- Sie betont die Wichtigkeit von Meinungsäußerung und Kompromissbereitschaft für gemeinsame Lösungen.
Source 2 (https://www.kirche-bremen.de/aktuelles/presse-service/nachrichten-details/keine-chaos-narrative-verbreiten-kirche-und-diakonie-zum-thema-migration-und-rechtsruck/):
- Wahlergebnisse in Bayern und Hessen zeigen einen deutlichen Rechtsruck.
- Pastor Bernd Kuschnerus (Bremische Evangelische Kirche) und Karin Altenfelder (Diakonie Bremen) äußern sich besorgt über diskriminierende Äußerungen zu Migration.
- Fluchtursachen: Gewalt, Krieg, Hunger, Perspektivlosigkeit, nachkoloniale Armut, Ausbeutung, Klimawandel.
- Migration hat unterschiedliche Gründe; die pauschale Bezeichnung als „Flüchtlingsproblem“ wird als unpräzise und diskriminierend kritisiert.
- Europa hat sich auf offene Grenzen verständigt; flächendeckende Grenzkontrollen sind wirtschaftlich nicht sinnvoll.
- Deutschland ist die viertgrößte Wirtschaftsnation; trotz stagnierendem Wachstum gibt es Ressourcen für Integration.
- Integration geflüchteter Menschen wird als notwendige Investition in die Zukunft betrachtet.
- Kuschnerus und Altenfelder fordern Beseitigung bürokratischer Hürden für Sprach- und Integrationskurse.
- Anstieg von Kriegen und Gewalt weltweit wird als Bedrohung für das friedliche Zusammenleben in Bremen gesehen.
- Notwendigkeit der politischen Bildung für deutsche Kinder und Jugendliche zur Eindämmung von Rechtspopulismus.
- Differenzierung zwischen Asylsuchenden, Fachkräften und anderen Schutzsuchenden wird gefordert.
- Verbreitung von Chaos-Narrativen und Ängsten wird als destabilisierend für die Demokratie angesehen.
- Zahl der Asylanträge in Deutschland ist im Vergleich zu 2015/2016 gesunken.
- Etwa die Hälfte der Migranten hat eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung.
- Diakonie Bremen bietet Migrationsberatung und Integrationsprojekte an.
- Regelmäßige Veranstaltungen zu Flucht und Migration von Bremischer Evangelischer Kirche und Diakonie Bremen.
- Appell an Politik und Medien, die Debatte faktenbasiert zu führen und rechtspopulistischen Druck entgegenzutreten.
- Dank an Mitarbeitende und Ehrenamtliche für ihre Arbeit in der Unterstützung geflüchteter Menschen.
Source 3 (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/izpb/sozialer-wandel-in-deutschland-324/198020/migration-und-integration/):
- Migrantinnen und Migranten sind seit 50 Jahren ein wichtiger Bestandteil der deutschen Sozialstruktur.
- 1960 lebten knapp 700.000 Ausländer in der Bundesrepublik, zusammen mit 400.000 deutschstämmigen Aussiedlern aus der Sowjetunion und Osteuropa etwa 2% der Bevölkerung.
- Nach dem Zensus 2011 leben in Deutschland knapp 6 Millionen Ausländer und 9 Millionen "Deutsche mit Migrationshintergrund".
- Migrantinnen und Migranten stellen heute 19% der Bevölkerung Deutschlands.
- Die Verteilung der Migranten ist ungleich, mit einer Konzentration in den alten Bundesländern, insbesondere in Großstädten.
- In den neuen Bundesländern lebten 2011 nur knapp 500.000 Menschen mit Migrationshintergrund (4% der Bevölkerung).
- Hohe Migrantenanteile in Städten wie Frankfurt am Main (42%), Augsburg (40%), Nürnberg (38%) und Stuttgart (37%).
- Die deutsche Nachkriegsgeschichte der Migration lässt sich in vier Phasen unterteilen: Gastarbeiterphase (1955-1973), erste Integrationsversuche (1973-1981), Abwehrphase (1981-1998) und Akzeptanzphase (ab 1998).
- Gastarbeiterphase: Anwerbung von Arbeitskräften aus Mittelmeerländern zur Deckung des Arbeitskräftebedarfs.
- Zwischen 1955 und 1973 kamen circa 14 Millionen Ausländer, etwa 11 Millionen kehrten zurück.
- Anwerbestopp 1973 führte zu ersten Integrationsversuchen, trotz sinkender Zahlen ausländischer Arbeitnehmer.
- Abwehrphase: Zunahme der Asylbewerber und eine Wende in der Ausländerpolitik, die Integration geriet in Vergessenheit.
- Akzeptanzphase: Einigung über die Notwendigkeit von Einwanderung und Integration, Reformen im Staatsangehörigkeitsrecht und Einführung des ersten Zuwanderungsgesetzes 2005.
- Migrantengruppen sind vielfältig und unterscheiden sich durch ethnische, kulturelle und rechtliche Merkmale.
- (Spät-)Aussiedler stellen 2011 mit 4,2 Millionen fast die Hälfte der Migranten mit deutschem Pass.
- Die größten Migrantengruppen stammen aus der Türkei (2,9 Millionen), dem ehemaligen Jugoslawien (1,4 Millionen) und Italien (780.000).
- Flüchtlinge und Asylbewerber haben unterschiedliche rechtliche Status und Lebensbedingungen.
- Migranten sind häufig in unteren sozialen Schichten vertreten, mit höheren Arbeitslosenquoten und geringeren Lebenschancen.
- Bildung ist entscheidend für die Integration, jedoch bestehen weiterhin erhebliche Unterschiede zwischen Migranten und Einheimischen.
- Politische Integration ist langsam vorangeschritten, mit zunehmender Vertretung von Migranten im Bundestag.
- Die gesellschaftliche Akzeptanz von Migranten hat zugenommen, jedoch bestehen weiterhin Vorurteile und Diskriminierung.
- Zukünftige Herausforderungen: Integration der Migranten und Anpassung an demografische Veränderungen in Deutschland.