Segeberg

Heute ist der 15.04.2025

Datum: 15.04.2025 - Source 1 (https://www.kn-online.de/lokales/segeberg/windpocken-im-kreis-segeberg-nehmen-zu-aok-empfiehlt-impfungen-CBJ5SCSG4NFMRNWV74CQUVT35M.html):
- Die Zahl der Windpockeninfektionen in Schleswig-Holstein steigt und nähert sich dem Niveau vor der Corona-Pandemie.
- Im Kreis Segeberg wurden bis zum 17. März 2025 insgesamt 17 Windpockenfälle gemeldet.
- Im gleichen Zeitraum 2024 wurden nur vier Infektionen im Kreis Segeberg registriert.
- Vom 1. bis 17. März 2025 gab es bereits fünf Infektionen, während im Vorjahr in diesem Zeitraum kein Fall gemeldet wurde.
- Die AOK-Krankenkasse bezieht sich auf aktuelle Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI).
- In Schleswig-Holstein wurden 2024 insgesamt 516 Windpockenfälle registriert.
- Im Jahr 2019, vor der Pandemie, gab es 641 erfasste Infektionen.
- Während der Coronajahre 2021 und 2022 waren die Zahlen mit 168 bzw. 214 Infektionen niedrig.
- Seit 2023 ist ein Anstieg der Windpockeninfektionen zu beobachten.
- Tom Ackermann, Vorstandsvorsitzender der AOK-Nordwest, erklärt, dass die Corona-Pandemie das Infektionsgeschehen beeinflusst hat.
- Die AOK empfiehlt Schutzimpfungen gegen Windpocken, insbesondere für Kinder.
- Die Impfungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen für ihre Versicherten bezahlt.
- Die Entscheidung über die Impfung liegt bei den Eltern, die sich mit dem Thema auseinandersetzen sollten.
- Eine Impfung kann auch nachgeholt werden, wenn sie nicht im empfohlenen Alter erfolgt ist.

Source 2 (https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Windpocken-Mehr-als-500-Infektionsfaelle-in-SH-in-2024,windpocken110.html):
- In Schleswig-Holstein gab es 2024 etwa 520 Windpocken-Infektionen.
- Laut AOK NordWest und Robert-Koch-Institut (RKI) ist dies ein Anstieg im Vergleich zu den Jahren während der Corona-Pandemie, als die Zahl auf knapp 200 Fälle pro Jahr sank.
- 2019 wurden über 640 Windpocken-Fälle registriert.
- Der Rückgang während der Pandemie wird auf Corona-Schutzmaßnahmen wie Schul- und Kita-Schließungen sowie strenge Hygieneregeln zurückgeführt.
- Das Varizella-Zoster-Virus, das Windpocken verursacht, wird als Tröpfcheninfektion über die Luft übertragen und kann Distanzen von mehreren Metern überwinden.
- Windpocken sind eine der häufigsten Kinderkrankheiten und äußerst ansteckend.
- AOK-Vorstandsvorsitzender Tom Ackermann empfiehlt, Kinder impfen zu lassen, was auch der Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) entspricht.
- Impfungen können auch im höheren Alter nachgeholt werden.
- Symptome einer Windpocken-Infektion treten etwa 10 Tage bis 3 Wochen nach der Ansteckung auf und umfassen Kopf-, Rücken- und Gliederschmerzen sowie Fieber.
- Es folgen kleine rote Flecken auf der Haut, die stark jucken und sich zu Bläschen entwickeln.
- Die Flüssigkeit in den Bläschen ist stark ansteckend, und es wird empfohlen, diese nicht aufzukratzen.
- Die Ansteckungsgefahr beginnt bereits einen Tag vor dem Auftreten des Hautausschlags und endet, wenn die Bläschen ausgetrocknet sind.
- Der Windpocken-Erreger bleibt nach der Infektion dauerhaft im Körper und kann im höheren Alter zu Gürtelrose führen.

Source 3 (https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Varizellen.html):
- Herausgabe der RKI-Ratgeber durch das Robert Koch-Institut (RKI) basiert auf § 4 Infektionsschutzgesetz (IfSG).
- Zielgruppe: Fachkreise, einschließlich Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD).
- RKI-Ratgeber bieten aktuelle Informationen zu Infektionskrankheiten.
- Beiträge werden in Zusammenarbeit mit Nationalen Referenzzentren (NRZ) und Konsiliarlaboren (KL) erstellt.
- RKI-Ratgeber sind auf der RKI-Website verfügbar.
- Neu erstellte und überarbeitete Ratgeber werden im Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht.
- Erstveröffentlichung im Epidemiologischen Bulletin 46/2000, letzte Aktualisierungen bis November 2019.

**Erreger:**
- Varicella-zoster-Virus (VZV) verursacht Varizellen (Windpocken) und Herpes zoster (Gürtelrose).
- VZV gehört zur Familie der Herpesviridae.
- Virus bleibt in feuchtem Milieu einige Tage infektiös.

**Vorkommen:**
- Varizellen sind weltweit verbreitet und am häufigsten in Deutschland durch Impfung vermeidbar.
- Vor Einführung der allgemeinen Impfempfehlung (2004) etwa 750.000 Erkrankungen pro Jahr in Deutschland.
- Nach Einführung der Impfempfehlung Rückgang der Erkrankungshäufigkeit um 85% in den ersten 8 Jahren.

**Reservoir und Infektionsweg:**
- Mensch ist einzig bekanntes Reservoir für VZV.
- Übertragung erfolgt aerogen durch Tröpfchen und Schmierinfektion.
- Varizellen sind sehr kontagiös; Kontagionsindex nahe 1,0.
- Herpes zoster hat geringere Kontagiosität.

**Inkubationszeit:**
- Varizellen: 14-16 Tage, kann bis zu 21 Tage betragen.

**Klinische Symptomatik:**
- Varizellen: Juckendes Exanthem, Fieber, Hautläsionen in verschiedenen Entwicklungsstadien.
- Schweregrad variiert; bei Erwachsenen häufig schwerer Verlauf.
- Komplikationen: bakterielle Superinfektionen, Varizellenpneumonie, ZNS-Manifestationen.

**Diagnostik:**
- Differenzialdiagnostik meist durch klinisches Bild.
- Labordiagnostik: direkter Virusnachweis (PCR), Antikörpernachweis (ELISA, IFAT).

**Therapie:**
- Varizellen: symptomatische Behandlung, antivirale Therapie bei immundefizienten Patienten.
- Herpes zoster: orale antivirale Therapie (z.B. Aciclovir) bei immunkompetenten Patienten.

**Infektionsschutz- und Hygienemaßnahmen:**
- Impfung als beste Prävention.
- STIKO empfiehlt Varizellenimpfung für Kinder und Jugendliche.
- Maßnahmen bei Erkrankungen: Isolation, persönliche Schutzausrüstung, Hygienemaßnahmen.

**Meldepflicht gemäß IfSG:**
- Krankheitsverdacht, Erkrankung und Tod an Windpocken sind meldepflichtig.
- Gesundheitsämter müssen innerhalb von 24 Stunden informiert werden.

**Beratung und Spezialdiagnostik:**
- RKI bietet keine individuelle medizinische Beratung.
- Kontakt zu Ärzten oder Kliniken empfohlen.

**Postexpositionelle Prophylaxe:**
- Impfungen und passive Immunisierung (VZIG) für Risikopersonen empfohlen.

**Maßnahmen bei Ausbrüchen:**
- Gesundheitsamt informieren, präventive Maßnahmen einleiten.

Ursprung:

Segeberg

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Erstellt am: 2025-03-20 04:59:14

Autor:

Segeberg