Lüchow-Dannenberg

Heute ist der 7.04.2025

Datum: 7.04.2025 - Source 1 (https://www.wa.de/deutschland/festgestellt-auch-haustiere-und-menschen-gefaehrdet-hochansteckende-krankheit-in-niedersachsen-93635388.html):
- In Niedersachsen wurde die hochansteckende bakterielle Krankheit Tularämie, auch Hasenpest genannt, nachgewiesen.
- Der Erreger ist das Bakterium Francisella tularensis, das vor allem in Feldhasen vorkommt, aber auch andere Tiere und Menschen infizieren kann.
- Am 7. März wurde ein toter Hase im Landkreis Gifhorn gefunden, bei dem Tularämie festgestellt wurde.
- Seit dem 1. August 2024 gab es insgesamt neun Nachweise der Hasenpest in Niedersachsen, in den Landkreisen Osnabrück, Helmstedt, Harburg, Gifhorn, Hameln, Lüchow-Dannenberg sowie zweimal in Peine und Cloppenburg.
- Die Krankheit kann durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, Verzehr von kontaminiertem Fleisch oder Wasser, Insektenstiche und das Einatmen von erregerhaltigem Staub übertragen werden.
- Symptome bei Tieren können mild oder schwer verlaufen, einschließlich struppigem Fell, unsicherem Gang, Apathie und Hautveränderungen.
- Jäger und Hundebesitzer werden zur Vorsicht aufgerufen, insbesondere zur Vermeidung des Kontakts mit infizierten Tieren.
- Schutzmaßnahmen umfassen:
- Vermeidung des direkten Kontakts mit auffälligen oder toten Wildtieren.
- Nutzung von Schutzausrüstung (Einmalhandschuhe, Atemschutzmaske).
- Richtiges Zubereiten von Hasen- und Kaninchenfleisch (gut durchgaren).
- Hunde an der Leine führen.
- Im Jahr 2024 wurden bundesweit 214 Infektionen mit Tularämie bei Menschen nachgewiesen, 2025 bisher 8 Fälle.
- Symptome bei Menschen können grippeähnliche Beschwerden, hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten, Kopf- und Gliederschmerzen sowie Magen-Darm-Probleme umfassen.
- Bei Verdacht auf Ansteckung sollten Betroffene sofort einen Arzt aufsuchen und über Kontakt zu Wildtieren informieren.
- Der jüngste Fall in Niedersachsen ist der zweite in diesem Jahr; der erste Fall wurde im Januar im Landkreis Lüchow-Dannenberg gemeldet.
- Im Jahr 2024 gab es insgesamt zehn Hasenpest-Fälle in Niedersachsen.

Source 2 (https://www.usz.ch/krankheit/hasenpest-tularaemie/):
- Tularämie, umgangssprachlich Hasenpest, ist eine bakterielle Infektionskrankheit.
- Verursacht durch das Bakterium Francisella tularensis.
- Hauptsächlich betroffen sind Wildtiere wie Hasen, Kaninchen und Nagetiere.
- Kann auf den Menschen übertragen werden (Zoonose).
- Ansteckung erfolgt durch:
- Insekten- oder Zeckenstiche.
- Direkten Kontakt mit infizierten Tieren.
- Kontaminierte Umwelt (z.B. Staub, Wasser).
- Bereits eine geringe Anzahl an Erregern kann eine Erkrankung auslösen.
- Keine Hinweise auf Mensch-zu-Mensch-Übertragung.
- In der Schweiz selten, jedoch seit 2015 steigende Fallzahlen.
- Anstieg der Fälle in Europa, häufig in Zusammenhang mit Zeckenstichen oder Wildtierjagd.
- Mögliche Gründe für den Anstieg: bessere Diagnostik, Umweltveränderungen, klimatische Einflüsse.
- Symptome treten meist 3-5 Tage nach Ansteckung auf:
- Fieber, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Muskelschmerzen.
- Extreme körperliche Schwäche.
- Geschwollene Lymphknoten.
- Weitere Symptome abhängig von Eintrittsstelle:
- Hautgeschwüre, Atemwegsbeschwerden, Bindehautentzündung, Durchfall.
- Unbehandelt kann die Krankheit tödlich verlaufen.
- Diagnose ist schwierig, da Symptome unspezifisch sind.
- Wichtige Risikofaktoren für Ärzte:
- Kontakt mit Wildtieren.
- Zeckenstiche.
- Exposition gegenüber kontaminiertem Staub.
- Diagnosetests:
- Bluttest (Serologie) auf Antikörper.
- PCR-Test für direkten Nachweis des Erregers.
- Kultur zur Anzucht des Bakteriums.
- Behandlung erfolgt in der Regel mit Antibiotika über 7-10 Tage.
- Weitere Medikamente können je nach Symptomen eingesetzt werden.
- Vorbeugung:
- Vermeidung von Kontakt mit Wildtieren.
- Hygienemaßnahmen beim Umgang mit Wildfleisch.
- Gut durchgegartes Wildfleisch konsumieren.
- Insekten- und Zeckenschutz bei Naturaufenthalten.
- Keine Impfung gegen Tularämie verfügbar.

Source 3 (https://www.rki.de/DE/Aktuelles/Publikationen/RKI-Ratgeber/Ratgeber/Ratgeber_Tularaemie.html):
- Herausgabe der RKI-Ratgeber durch das Robert Koch-Institut (RKI) basiert auf § 4 Infektionsschutzgesetz (IfSG).
- Zielgruppe: Fachkreise, einschließlich Ärztinnen und Ärzte, medizinisches Fachpersonal, Öffentlicher Gesundheitsdienst (ÖGD).
- RKI-Ratgeber bieten aktuelle Informationen zu Infektionskrankheiten.
- Beiträge werden in Zusammenarbeit mit Nationalen Referenzzentren (NRZ) und Konsiliarlaboren erarbeitet.
- RKI-Ratgeber sind auf der RKI-Website abrufbar.
- Neu erstellte Ratgeber und überarbeitete Versionen werden im Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht.
- Erstveröffentlichung im Bundesgesundheitsblatt: 12/2001; letzte Aktualisierung: Februar 2018.

**Erreger:**
- Francisella tularensis: gram-negativer, intrazellulärer Coccobacillus.
- Bildet keine Sporen, ist aber umweltresistent, besonders bei niedrigen Temperaturen.
- Vier Subspezies: ssp. tularensis (Biovar Typ A), ssp. holarctica (Biovar Typ B), ssp. mediasiatica, ssp. novicida.
- Klinisch relevante Subspezies: tularensis (hochvirulent, Letalität bis 60%) und holarctica (weniger virulent).
- Risikogruppen: ssp. tularensis (Risikogruppe 3), andere Subspezies (Risikogruppe 2).
- F. tularensis gilt als potentieller Biowaffenerreger.

**Vorkommen:**
- Tularämie ist eine seltene Zoonose.
- ssp. tularensis kommt nur in Nordamerika vor; ssp. holarctica in der nördlichen Hemisphäre.
- In den USA: 100-200 Fälle jährlich; in Deutschland: 20-30 Fälle jährlich.
- In Europa: 500-1.000 Fälle jährlich.
- Betroffene: ländliche Bevölkerung, Jäger, Waldarbeiter.

**Reservoir:**
- F. tularensis infiziert Kleinsäuger (Hasen, Kaninchen, Mäuse) und blutsaugende Arthropoden (Bremsen, Mücken, Zecken).
- Nachweis in Wasser und Erde; Anzucht schwierig.

**Infektionsweg:**
- Hochinfektiöser Erreger; infektiöse Dosis ca. 10 Erreger.
- Infektion durch Hautkontakt, kontaminierte Lebensmittel, Wasser, Inhalation, Arthropodenstiche.
- Mensch-zu-Mensch-Übertragung nicht bekannt, aber nicht ausgeschlossen.

**Inkubationszeit:**
- 1 bis 14 Tage, meist 3 bis 5 Tage.

**Klinische Symptomatik:**
- Unspezifische Symptome: Fieber, Lymphknotenschwellungen, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen.
- Verschiedene Formen: ulzeroglandulär, oculoglandulär, oropharyngeal, pulmonal.
- Komplikationen: sekundäre Pneumonien, Septikämie, Endokarditis, Leber- und Nierenversagen.

**Diagnostik:**
- Differentialdiagnosen: Brucellose, Influenza, Katzenkratzkrankheit, Legionellose, etc.
- Labordiagnostik: Erregernachweis durch Anzucht, PCR, Antigen-Nachweise, Antikörpernachweis.

**Therapie:**
- Frühzeitige Therapie wichtig; wirksame Antibiotika: Aminoglycoside, Fluorchinolone, Tetracycline, Chloramphenicol, Rifampicin.
- Penicilline unwirksam; Resistenztestung empfohlen.

**Präventiv- und Bekämpfungsmaßnahmen:**
- Verhaltensempfehlungen: Handschuhe bei Kontakt mit Wildtieren, gut durchgegartes Fleisch, Abkochen von Wasser in Risikogebieten.
- Laborhygiene: strikte Arbeitsschutzmaßnahmen, fachgerechte Entsorgung kontaminierter Materialien.
- Impfstoff in Deutschland nicht zugelassen; in Russland verfügbar.

**Gesetzliche Grundlage:**
- Meldepflicht gemäß IfSG für Nachweis von F. tularensis.
- Meldungen an Gesundheitsamt innerhalb von 24 Stunden.

**Beratung und Spezialdiagnostik:**
- RKI führt keine individuelle medizinische Beratung durch; Kontakt zu spezialisierten Ärzten empfohlen.

Ursprung:

Lüchow-Dannenberg

Link: https://www.wa.de/deutschland/festgestellt-auch-haustiere-und-menschen-gefaehrdet-hochansteckende-krankheit-in-niedersachsen-93635388.html

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https://www.wa.de/deutschland/festgestellt-auch-haustiere-und-menschen-gefaehrdet-hochansteckende-krankheit-in-niedersachsen-93635388.html

Erstellt am: 2025-03-20 05:41:14

Autor:

Lüchow-Dannenberg