Friesland

Heute ist der 7.04.2025

Datum: 7.04.2025 - Source 1 (https://www.nwzonline.de/friesland/demenz-in-friesland-so-werden-die-22-patienten-im-awo-heim-in-jever-umsorgt-zwischen-52-und-97-jahre-alt_a_4,2,171598454.html):
- Demenz verläuft in verschiedenen Phasen; Verständnis ist wichtig, um rechtzeitig gegensteuern zu können.
- Birte-Christine Jansen, Pflegefachkraft für psychiatrische Pflege und Einrichtungsleiterin des Marianne-Sternberg-Hauses in Jever, betreut 22 Patienten mit Demenz in unterschiedlichen Stadien.
- Alter der Patienten reicht von 52 bis 97 Jahren; Demenz ist keine reine Alterserkrankung und wird oft zu spät erkannt.
- Jansen hält regelmäßig Vorträge für Angehörige, um die Krankheit zu erklären und rechtzeitige Hilfe zu fördern.
- Frühzeitige Diagnose ist wichtig, um den Krankheitsverlauf durch medikamentöse Behandlung und richtige Pflege zu verlangsamen.
- Patienten kommen oft erst in fortgeschrittenem Stadium zur Behandlung; frühzeitige Hilfe kann Lebensqualität verbessern.
- Angehörige sollten Betroffene nicht kritisieren oder streiten, sondern sie ermutigen, sich untersuchen zu lassen.
- Die AWO verwendet die Validation-Methode, um die Realität der Patienten zu akzeptieren und ihnen eine vertraute Umgebung zu bieten.
- Beispiele für den Umgang mit Patienten: Begleitung bei falschen Überzeugungen, z.B. wenn ein Patient glaubt, zur Arbeit gehen zu müssen.
- Patienten werden oft mit "Du" angesprochen, um eine familiäre Atmosphäre zu schaffen.
- Wichtige Tipps für den Umgang mit Desorientierung: Keine Konfrontation, individuelle Anpassung an die Bedürfnisse der Patienten.
- Türen im Haus sind mit Umlenkfolie versehen, um Verwirrung zu vermeiden; Bewohner tragen Namensschilder zur Identifikation.

Source 2 (https://www.ppm-online.org/krankheitsbilder-senioren/demenz/validation-demenzpflege/):
- Validation umfasst verbale und nonverbale Kommunikationsformen, die sich auf die Beziehungsebene konzentrieren.
- Ziel ist es, das Erleben und die Gefühle von gerontopsychiatrisch beeinträchtigten dementen Patienten zu respektieren und sich in deren Realität einfühlen.
- Die Einstellung gegenüber dementen Menschen ist wichtiger als konkrete Techniken.
- Validation bedeutet „Gültigkeitserklärung“ oder „Das Wertvolle finden“ und zielt darauf ab, das Selbstwertgefühl und die Würde des Demenzkranken zu stärken.
- Validation hilft, eine neue Perspektive einzunehmen und mit positiver Grundhaltung auf Demenzkranke zuzugehen.
- Anwendung vor allem in der Altenpflege, auch für andere Mitarbeitende in Kliniken und Heimen nützlich.
- Hauptziele der Validation:
- Gefühl von Sicherheit vermitteln
- Stress und Anspannung reduzieren
- Akzeptiertsein und Geborgenheit spüren lassen
- Personale Identität und Würde stützen
- Kontakt- und Beziehungsqualität verbessern
- Effekte der Validation auf demenzkranke Menschen:
- Bessere verbale und nonverbale Kommunikation
- Weniger Angst-Attacken und Stress-Symptome
- Mehr soziale Kontakte
- Gesteigertes Selbstwertgefühl
- Mehr geistige und soziale Aktivität
- Weniger unkontrollierte Gefühlsausbrüche
- Validation bedeutet, die Äußerungen und Sichtweisen des Demenzkranken zu akzeptieren und nicht zu korrigieren.
- Die Methode geht davon aus, dass die Gefühle des Erkrankten auf seiner Erlebenswelt basieren.
- Drei Schritte der Validation:
1. Gefühle des Demenzkranken analysieren.
2. Gefühle ausformulieren und wertschätzen.
3. Gefühle als allgemein akzeptiert bestätigen.
- Naomi Feil entwickelte die Validation in den 70er-Jahren und unterscheidet vier Stadien der Desorientierung:
1. Mangelhafte Orientierung
2. Ausgeprägter Isolationsdrang
3. Wiederholende Bewegungen, Verlust von Sprache und Denkvermögen
4. Apathisches Verhalten
- Feil sieht ungelöste psychologische Konflikte als Ursache für Demenz.
- Grundsätze der Validation nach Feil:
- Akzeptanz der Realität des Patienten
- Empathie
- Authentizität
- Nicole Richard entwickelte die „Integrative Validation“ in den 90er-Jahren, sieht Demenz als Folge hirnorganischer Veränderungen.
- Richard fokussiert auf die Gefühle des Patienten und verzichtet auf Fragen, um Stress zu vermeiden.
- Beide Ansätze betonen Wertschätzung und Empathie.
- Validation ist ein umfassendes Umgangskonzept, das Akzeptanz, Wertschätzung und Verständnis für die Einschränkungen des Patienten beinhaltet.
- FAQs:
- Validation funktioniert durch einfühlsames Zuhören und Akzeptieren der Realität des Patienten.
- Vorteile: Verbesserung des Wohlbefindens, Förderung der Kommunikation, Reduzierung von Stress.
- Es gibt spezielle Schulungen zur Anwendung von Validation.
- Validation ist für die meisten Demenzkranken geeignet, individuelle Bedürfnisse sind zu beachten.
- Integration in den Pflegealltag durch Schulungen und einfühlsame Kommunikation.

Source 3 (https://www.pflege-panorama.de/ratgeber/validation-in-der-demenzpflege-kommunikationstechniken-fuer-angehoerige/):
- Verschiedene Validationstechniken können im Alltag angewendet werden, ähnlich wie Werkzeuge in einem Werkzeugkasten.
- Verbale Validationstechniken umfassen:
- Offene W-Fragen, um Menschen mit Demenz Raum für Gedanken und Gefühle zu geben.
- Spiegeln und Paraphrasieren zur Wiederholung zentraler Aussagen.
- Umpolen, um den Fokus vom Problem zur Ressource zu lenken.
- Anregung von Erinnerungen durch Fragen nach früheren Erlebnissen.
- Verwendung von Extremformulierungen bei unklaren Gefühlsäußerungen.
- Zulassen von Mehrdeutigkeit ohne eindeutige Klärung.
- Regelmäßiges Training dieser Techniken verbessert die Kommunikationsqualität bei Angehörigen nach sechs Wochen, laut einer Erhebung des Deutschen Alzheimer-Verbandes.
- Nonverbale Kommunikation wird bei fortschreitender Demenz wichtiger:
- Bis zu 90% der Kommunikation im späten Demenzstadium ist nonverbal.
- Wichtige Techniken: Augenkontakt auf gleicher Höhe, Spiegeln der Körperhaltung, behutsame Berührungen, Anpassung der Stimmlage, rhythmisches Bewegen.
- Nonverbale Elemente wirken oft unmittelbarer als Worte und sollten authentisch eingesetzt werden.
- Schritt-für-Schritt-Anleitung für ein validierendes Gespräch:
- Zeit nehmen zur Zentrierung und Gedanken loslassen.
- Blickkontakt, Nennung des Namens und volle Aufmerksamkeit zur Kontaktaufnahme.
- Wahrnehmung der Emotion durch Beobachtung von Mimik, Körperhaltung und Stimmung.
- Spiegeln des Gefühls und Stellen offener Fragen.
- Aktives Zuhören ohne Unterbrechung oder Bewertung.
- Biographischen Bezug herstellen und gemeinsamen Abschluss finden.
- Hilfreiche Fragetechniken:
- Offene W-Fragen statt geschlossener Ja/Nein-Fragen.
- Ressourcenorientierte Fragen zu früheren Hilfen.
- Gefühlszentrierte Fragen zum emotionalen Erleben.
- Biografische Fragen zur Aktivierung von Langzeiterinnerungen.
- Vermeidung von „Warum“-Fragen, Suggestivfragen, komplexen Fragen und Fragen zu nahen Ereignissen.
- Integrative Validation nach Richard betont die Bedeutung eines angemessenen Fragerhythmus und ausreichend Zeit zur Antwort.

Ursprung:

Friesland

Link: https://www.nwzonline.de/friesland/demenz-in-friesland-so-werden-die-22-patienten-im-awo-heim-in-jever-umsorgt-zwischen-52-und-97-jahre-alt_a_4,2,171598454.html

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Erstellt am: 2025-03-29 12:29:49

Autor:

Friesland