Heute ist der 8.04.2025
Datum: 8.04.2025 - Source 1 (https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Offene-Hausarztstellen-werden-in-Schleswig-Holstein-gut-nachbesetzt,hausarzt156.html):
- Schleswig-Holstein gilt als Musterschüler bei der Besetzung freier Hausarztstellen unter den Flächenländern.
- Der Hausärzteverband fordert mehr Anreize für niedergelassene Ärzte.
- Laut Kassenärztlicher Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) sind 23 Hausarztstellen pro eine Million Einwohner frei.
- Schleswig-Holstein hat im bundesweiten Vergleich nur hinter Hamburg (alle Stellen besetzt) die wenigsten freien Hausarztstellen.
- Berlin folgt mit 32 freien Hausarztstellen pro eine Million Einwohner.
- Bettina Schultz, Vorstandsvorsitzende der KVSH, betont die erfolgreiche Nachbesetzung von Hausarztsitzen im Norden.
- Gute Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für Mediziner in Schleswig-Holstein werden als Grund für die positive Entwicklung genannt.
- Es gibt zwei Lehrstühle für Allgemeinmedizin an den Universitäten Kiel und Lübeck, die 2014 eingerichtet wurden.
- Die Zahl der Mediziner in allgemeinmedizinischer Weiterbildung stieg von 59 (2016) auf 415 (2024).
- Ein Drittel der Hausärzte im Land wird bis 2030 in den Ruhestand gehen.
- Telemedizin kann den Rückgang nur bedingt auffangen.
- Schleswig-Holstein und Bayern stehen bei der Bewertung der Qualität und Effizienz der Weiterbildung an der Spitze.
- Die Zahl der bestandenen Facharztprüfungen stieg von 54 auf 104.
- Die Zahl der niedergelassenen Hausärzte in Schleswig-Holstein stieg von etwa 1.900 (2005-2015) auf fast 2.000 (2024).
- Jens Lassen, Verbandsvorsitzender, sieht das Problem des Hausärztemangels noch nicht gelöst.
- Es wird mehr Nachwuchs benötigt und die niedergelassenen Hausärzte müssen entlastet werden.
- Strukturelle Probleme führen dazu, dass Hausärzte vor dem Rentenalter ihre Praxen eher aufgeben.
- Vorschläge zur Entlastung umfassen Abbau von Bürokratie und weniger Notfall-Bereitschaftsdienste.
Source 2 (https://www.apotheken-umschau.de/gesundheitspolitik/hausaerzte-auf-dem-land-warum-der-nachwuchs-ausbleibt-1203627.html):
- Dr. Hans-Dieter Trepkau, 60, Hausarzt in Ahrensbök, hat volle Sprechstunden mit überlastetem Personal.
- Aktuell sind alle zehn Stühle im Wartezimmer besetzt, und es gibt eine Warteschlange vor dem Empfang.
- Eine Ärztin ist im Urlaub, was die Arbeitsbelastung der verbleibenden Kollegen erhöht.
- Trepkau behandelt eine Vielzahl von Erkrankungen, darunter Rückenschmerzen, grippale Infekte und Depressionen.
- Er beklagt den hohen bürokratischen Aufwand, der etwa ein Drittel seiner Arbeitszeit in Anspruch nimmt.
- Schätzungen zufolge sind bereits 5000 Hausarztpraxen unbesetzt, und bis 2035 könnten 11.000 Hausärzte fehlen.
- Die Kassenärztliche Vereinigung warnt vor einem Rückgang der hausärztlichen Versorgung.
- In einigen Landkreisen wird erwartet, dass jede zweite Praxis unbesetzt sein wird.
- Trotz einer ausreichenden Anzahl von Ärzten in Deutschland wechseln viele in andere Branchen oder suchen Anstellungen mit geregelten Arbeitszeiten.
- Dr. Arthur Klementz, 72, hat seine Praxis an einen Klinikkonzern verkauft und arbeitet nun angestellt in einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ).
- Der Gesundheitsminister Karl Lauterbach fordert einen Ausbau der Medizinstudienplätze, da in den letzten Jahren 50.000 Mediziner zu wenig ausgebildet wurden.
- Trepkau sucht ebenfalls nach Verstärkung für seine Praxis, hat jedoch bisher keinen Erfolg.
- Das geplante Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) soll Bürokratie abbauen, aber die Umsetzung ist ungewiss.
- Digitalisierung und Telemedizin sollen helfen, den Aufwand zu reduzieren, funktionieren jedoch oft nicht in ländlichen Gebieten.
- Iris Roos, 44, hat eine Landarztpraxis übernommen und schätzt den persönlichen Kontakt zu den Patienten, sieht jedoch auch den hohen bürokratischen Aufwand.
- Hausärzte verdienen im Vergleich zu anderen Medizinern weniger, was die Nachwuchsgewinnung erschwert.
- Trepkau berichtet, dass er oft umsonst arbeitet, da die Quartalspauschale pro Patient schnell aufgebraucht ist.
- Die geplante Entbudgetierung könnte Ärzten mehr Flexibilität und Zeit für Patienten geben.
- Trepkau betont, dass die persönliche Beziehung zu den Patienten für ihn der Grund ist, Arzt zu sein.
Source 3 (https://www.kbv.de/html/themen_1076.php):
- Ärzte und Psychotherapeuten sollen sich dort niederlassen, wo der Bedarf am höchsten ist.
- Bedarfsplanung sorgt dafür, dass Hausärzte und grundversorgende Fachärzte wohnortnah erreichbar sind.
- Spezialisierte Ärzte sollen an zentralen Orten für das Umland gut erreichbar sein.
- Demografiefaktor in der Bedarfsplanungs-Richtlinie berücksichtigt die Alterung der Bevölkerung und den steigenden Versorgungsbedarf.
- In Gebieten mit mehr älteren Patienten sollen mehr Ärzte niedergelassen werden.
- Das festgelegte Versorgungsniveau ist im internationalen Vergleich sehr gut.
- Zunehmender Trend zur Anstellung (40-Stunden-Woche) und Teilzeitarbeit führt zu einem höheren Bedarf an Ärzten.
- Prüfvorgaben zur frühzeitigen Erkennung und Vermeidung von Unterversorgung werden ständig weiterentwickelt.
- Kassenärztliche Vereinigungen nutzen Geografische Informationssysteme (GIS) zur Analyse und Bewertung der Versorgung vor Ort.
- KVen haben Konzepte entwickelt, um Ärztemangel entgegenzuwirken, z.B. durch Vergütungszuschläge oder Umsatzgarantien.
- Instrumente der Ermächtigung und des Sonderbedarfs werden genutzt, um besondere Versorgungsangebote in gesperrten Planungsbereichen zu schaffen.
- Seit der Reform der Bedarfsplanung 2012 können KVen regional von bundesweiten Vorgaben abweichen.
- Regionale Besonderheiten können bei der Planung berücksichtigt werden.
- Praxisbörsen der KVen ermöglichen Ärzten und Psychotherapeuten die Suche nach Praxissitzen oder Nachfolgern.
- Ansprechpartner bei den KVen bieten Beratung zur Niederlassung.