Heute ist der 13.04.2025
Datum: 13.04.2025 - Source 1 (https://regionalheute.de/wolfsburg/aggressive-ladendiebin-landet-in-psychiatrie-wolfsburg-1744018483/):
- Datum: 07.04.2025
- Uhrzeit: 11:34 Uhr
- Ort: Porschestraße, Wolfsburg
- Eine 43-jährige Frau wurde als aggressive Ladendiebin identifiziert.
- Die Polizei wurde alarmiert, nachdem die Frau in einer Parfümerie in der City-Galerie zwei Parfüms gestohlen hatte.
- Die Frau zeigte aggressives Verhalten gegenüber Mitarbeitern und einem Ladendetektiv.
- Auch gegenüber den eingesetzten Polizeibeamten zeigte sie ein sprunghaftes Verhalten.
- Vor dem Vorfall in der Parfümerie soll die Frau eine Mitarbeiterin in einer Buchhandlung bedroht haben.
- Bei der Durchsuchung der Frau wurden weitere gestohlene Gegenstände gefunden, die sie in drei weiteren Geschäften in der City-Galerie und einem Drogeriemarkt in der Fußgängerzone entwendet hatte.
- Die Taten ereigneten sich zwischen 14:45 Uhr und 15:15 Uhr.
- Die Frau befand sich offenbar in einem psychischen Ausnahmezustand.
- Der Sozialpsychiatrische Dienst wurde hinzugezogen.
- Nach einer Begutachtung wurde die Frau in eine Fachklinik eingewiesen.
Source 2 (https://www.sonntagsblatt.de/artikel/gesellschaft/krank-aber-keine-straftaeter-wie-die-polizei-mit-psychose-kranken-bei):
- Anna (Name geändert) hatte eine traumatische Begegnung mit der Polizei, als Beamte bewaffnet in ihre Wohnung stürmten.
- Sie leidet an paranoider Schizophrenie und hatte zuvor ihre Medikamente abgesetzt, was zu einer akuten Phase führte.
- In diesem Zustand schrieb sie eine bedrohliche E-Mail an das bayerische Innenministerium.
- Polizeihauptkommissar Markus Eckl erklärt, dass die Polizei in solchen Fällen Maßnahmen ergreifen muss, um Gefahren abzuwehren.
- Die "bedrohliche Montur" der Beamten diente dem Schutz der Polizei, da sie nicht wussten, was sie erwartet.
- Polizei wird oft gerufen, wenn es bereits zu spät ist, z.B. bei Suizidversuchen oder Bedrohungen.
- Die vorläufige Unterbringung in psychiatrischen Kliniken muss von einer Kreisverwaltungsbehörde oder einem Gericht angeordnet werden.
- Im Jahr 2023 wurde die Polizei in Regensburg zu knapp 500 Fällen gerufen, die eine vorläufige Unterbringung zur Folge hatten.
- Die Gesamtzahl der psychischen Ausnahmesituationen, in denen die Polizei gerufen wird, könnte laut Eckl um ein Vielfaches höher sein.
- Das bayerische Innenministerium gibt keine Zahlen zu psychischen Ausnahmesituationen bekannt.
- In Nürnberg wird täglich mehr als eine Person von der Polizei in eine psychiatrische Fachklinik eingewiesen.
- In München gab es 2023 insgesamt 3300 Fälle von Unterbringungen, einschließlich Amtshilfe für das Gesundheitsamt.
- Psychologe Hans Neulinger betont, dass Menschen in akuten Psychosen Hilfe benötigen und oft nicht aggressiv sind.
- Die meisten Menschen mit Psychosen sind krank und keine Straftäter.
- Markus Eckl gibt an, dass er in manchen Fällen zur Waffe greifen musste, diese aber nie benutzen musste.
- Er äußert, dass er bei Kenntnis von Annas Erkrankung zuerst mit Kommunikation versucht hätte.
Source 3 (https://fragdenstaat.de/blog/2023/05/03/polizei-krisen/):
- Am 8. August 2022 wird der 16-jährige Geflüchtete Mouhamed Lamine Dramé im Hof einer Jugendhilfeeinrichtung in Dortmund von einem Polizisten erschossen.
- Dramé hatte am Vortag Suizidgedanken geäußert und wurde mit einem Messer in der Hand von einem Betreuer entdeckt, der die Polizei rief.
- Der Vorfall wirft Fragen zur Vorbereitung der Polizei im Umgang mit Menschen in psychischen Ausnahmesituationen auf.
- In den letzten drei Jahren gab es Berichte über mehr als ein Dutzend Fälle, in denen Menschen in solchen Situationen von Polizisten erschossen wurden.
- Eine Kooperation mit ZDF Die Spur führte zu 38 Anfragen nach dem Informationsfreiheitsgesetz (IFG) an Innenministerien, Landespolizeien und Polizeischulen.
- Ziel war es, Schulungsunterlagen, Handlungsanweisungen und interne Vorgaben der Polizei zu erhalten.
- Es gibt keine offizielle Statistik über die Häufigkeit solcher Vorfälle, und viele Bundesländer konnten keine Daten liefern.
- Ein Geheimpapier der Polizei Nordrhein-Westfalen, das nach einer Klage veröffentlicht wurde, fordert eine „robustere“ und „durchsetzungsfähigere“ Polizei.
- Experten sehen einen Zusammenhang zwischen diesen Forderungen und einer Abkehr von Deeskalation und Kommunikation in Polizeieinsätzen.
- Ein leitender Beamter der Polizei NRW äußert, dass der Umgang mit psychisch auffälligen Personen in der Ausbildung seit 30 Jahren kaum behandelt wird.
- Viele Anfragen zu Schulungsunterlagen wurden abgelehnt oder es wurde mitgeteilt, dass keine Unterlagen vorhanden sind.
- Nur drei Bundesländer (Rheinland-Pfalz, Bayern, Bremen) konnten einige Zahlen zu Vorfällen mit psychisch auffälligen Personen liefern.
- Eine Fachzeitschrift berichtet, dass zwischen 2010 und 2022 insgesamt 133 Menschen von der Polizei erschossen wurden, mehr als die Hälfte davon in psychischen Ausnahmesituationen.
- Der Polizeieinsatz, der zum Tod von Dramé führte, involvierte zwölf Polizisten, darunter zwei mit Tasern und einen mit einer Maschinenpistole.
- Seit 2018 führen Streifenwagen Maschinenpistolen aufgrund der „abstrakten Terrorgefahr“ in Deutschland.
- Ein 26-seitiges Expertenpapier von 2017 empfiehlt eine „gewaltfähigere“ Polizei und kritisiert die Zunahme von Gewalt und Respektlosigkeit gegenüber Polizeibeamten.
- Die Leitlinie „Kommunikation, so lange wie möglich“ wird zunehmend durch „Einschreiten, so konsequent wie möglich“ ersetzt.
- Dramé wurde innerhalb von zwei Minuten nach dem Eintreffen der Polizei gewaltsam angegangen und starb kurz darauf.