Oldenburg

Heute ist der 16.04.2025

Datum: 16.04.2025 - Source 1 (https://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/harpstedt-ort52257/vor-80-jahren-das-ende-des-braunen-spuks-in-harpstedt-93676233.html):
- Am 1. September 1939 begann der Zweite Weltkrieg, der bis 1945 dauerte.
- Am 10. April 1945 rückten kanadische und britische Truppen mit Panzern in Harpstedt ein.
- Dirk Heile, ehemaliger Gemeindedirektor und Zeitzeuge, berichtete, dass die Bevölkerung die Truppen als Besatzer erlebte.
- Es gab keinen Widerstand gegen die einmarschierenden Truppen, die etwa 1.000 Mann zählten.
- Rund 30 Häuser wurden beschlagnahmt; einige Bewohner durften bleiben, die meisten mussten jedoch sofort räumen.
- Höhere NSDAP-Funktionäre wurden interniert, während Ortsgruppenleiter Wilhelm Gunst flüchtete.
- NSDAP-Funktionäre hatten eingeschränkten Zugang zu Geld (maximal 150 Reichsmark monatlich).
- Beamte, die in der NSDAP aktiv waren, wurden ohne Bezüge aus ihren Ämtern entfernt.
- Am 23. und 24. Juli 1940 traf eine englische Fliegerbombe einen mit Munition beladenen Zug in Harpstedt.
- Hauseigentümer mussten ein Verzeichnis aller Bewohner mit Geburtsdaten anbringen.
- Am 9. April 1945 beschoss ein Wehrmachtspanzer drei englische Kettenfahrzeuge; daraufhin fielen neun Bomben im Ortskern.
- Fünf Personen starben durch die Bombenangriffe, darunter ein 16-jähriger Junge.
- Am 8. April sprengte die Wehrmacht Munitionsbunker und Brücken, die Delmebrücke blieb jedoch unbeschädigt.
- Einige Väter wehrten sich erfolgreich gegen die Einziehung ihrer Söhne zum Kriegsdienst.
- Bei Kämpfen rund um Harpstedt starben kurz vor Kriegsende elf deutsche Soldaten.
- Nach dem Krieg gab es 13 Minenopfer in der Samtgemeinde Harpstedt, darunter vier Kinder im August 1946.
- Die Massenflucht aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten begann Anfang 1945 und veränderte die Bevölkerung in Harpstedt.
- Heinz Nienaber dokumentierte die Flucht der Familie Hämmerling aus Westpreußen, die 64 Tage dauerte.

Source 2 (https://www.nwzonline.de/oldenburg-kreis/harpstedt-ende-des-2-weltkriegs-harpstedter-altbuergermeister-erinnert-sich-ich-hoerte-die-explosion-von-bomben_a_50,7,3757713979.html):
- Am 10. April 1945 wurde Harpstedt kampflos von englischen Truppen besetzt.
- Altbürgermeister Hermann Bokelmann war damals 16 Jahre alt und erinnert sich an das Kriegsende.
- 1939 wurden alle Jungen ab 10 Jahren Pflichtmitglieder im „Deutschen Jungvolk“ und ab 14 Jahren in die „Hitlerjugend“ (HJ).
- Bokelmann wurde Mitglied der HJ und merkte erst nach dem Krieg, wie er manipuliert wurde.
- Am 25. September 1944 ordnete Adolf Hitler die Bildung des deutschen Volkssturms aus waffenfähigen Männern im Alter von 16 bis 60 Jahren an.
- Bokelmanns Vater war 58 Jahre alt und er selbst war 16 Jahre alt.
- Im Winter 1945 wurden sie im „Wehrertüchtigungslager“ in Syke an Karabinern und Panzerfäusten ausgebildet.
- Der sonntägliche HJ-Dienst wurde zum Dienst im Volkssturm.
- Am 1. April 1945 sollte an der Ecke Bollweg/Nordstraße ein Schützenloch angelegt werden.
- Bokelmann und ein Mitschüler erhielten den Befehl, da sie Fachkenntnisse aus dem Herbst 1944 hatten.
- Die Kleinbahn nach Delmenhorst fuhr in den ersten Apriltagen noch, Bokelmann hatte eine Fahrkarte für 10,85 Reichsmark.
- Am 8. April 1945 mussten Bokelmann und ein Mitschüler eine Meldung zur Kreisleitung in Syke bringen.
- Auf dem Rückweg erlebten sie Tiefflieger über dem Klosterbachtal.
- Am 9. April 1945 war wieder Antreten des Volkssturms auf dem Marktplatz.
- Kompaniechef Heinrich Pestrup befahl, die Panzersperre bei Hans Horstmann zu besetzen, warnte jedoch vor dem unsachgemäßen Umgang mit Panzerfäusten.
- Bokelmann und ein Mitschüler mussten Armbinden für den Volkssturm holen, um fehlende Uniformen zu ersetzen.
- Sie beobachteten Flugzeuge über Harpstedt und hörten Explosionen von Bomben.
- Bokelmann sah Bombenschäden am Dach von Drägers Gasthaus und bemerkte, dass Handwerksmeister Bomben wegrollten.

Source 3 (https://www.bpb.de/themen/nationalsozialismus-zweiter-weltkrieg/der-zweite-weltkrieg/199411/europa-unter-nationalsozialistischer-besatzung/):
- Zwischen Oktober 1938 und Mai 1945 waren viele europäische Länder von deutschen Truppen besetzt oder vom NS-Regime beeinflusst.
- Hitlers Ziel war die Schaffung eines großgermanischen Weltreichs, das über die Revision der Versailler Ordnung hinausging.
- Geplant war ein "rassereines" Großreich vom Atlantik bis zum Schwarzen Meer, mit der Vorherrschaft Deutschlands in Mitteleuropa.
- Slawische Völker in Ost- und Südosteuropa sollten unterjocht werden; der osteuropäische Raum bis zum Ural war als Siedlungsgebiet für Deutsche vorgesehen.
- Über 30 Millionen Menschen sollten aus rassistischen Gründen vertrieben oder zur Zwangsarbeit herangezogen werden, wie im "Generalplan Ost" festgelegt.
- Der Erlass Hitlers zur "Festigung deutschen Volkstums" vom 7. Oktober 1939 übertrug dem Reichsführer-SS die Verantwortung für die Rückführung und Ansiedlung von Deutschen aus dem Ausland.
- Die Besatzungspolitik variierte je nach Region: Militärverwaltung, Zivilverwaltung, Annexion, Protektorat und Auftragsverwaltung.
- In den "germanischen" Ländern wie den Niederlanden und Norwegen wurden zivile Reichskommissare eingesetzt.
- Frankreich wurde nach dem Waffenstillstand von 1940 in eine Militärverwaltungszone und eine Vichy-Regierungszone unterteilt.
- Die Okkupation in Ost- und Südosteuropa zielte auf Ausbeutung, Deportation und Ermordung ab.
- Die Tschechoslowakei wurde 1938 durch den Einmarsch der Wehrmacht und die Errichtung des "Protektorats Böhmen und Mähren" besetzt.
- Polen wurde zwischen Deutschland und der Sowjetunion aufgeteilt; westliche Gebiete wurden dem Reich angegliedert, östliche unter das "Generalgouvernement" gestellt.
- In den besetzten Gebieten der UdSSR kam es zu massiven Morden durch die Einsatzgruppen der SS.
- Widerstandsbewegungen entstanden in den besetzten Ländern, jedoch waren diese oft politisch gespalten.
- In Frankreich kämpften die Résistance und die Vichy-Regierung gegeneinander.
- Der Warschauer Aufstand 1944 führte zu 160.000 Todesopfern.
- Die Besatzungspolitik führte zu einer anfänglichen deutschfreundlichen Stimmung, die durch die brutale Okkupation in Feindschaft umschlug.
- Die Utopie eines großgermanischen Reichs scheiterte letztlich an der militärischen Niederlage und dem ideologischen Größenwahn der Nationalsozialisten.

Ursprung:

Oldenburg

Link: https://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/harpstedt-ort52257/vor-80-jahren-das-ende-des-braunen-spuks-in-harpstedt-93676233.html

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https://www.kreiszeitung.de/lokales/oldenburg/harpstedt-ort52257/vor-80-jahren-das-ende-des-braunen-spuks-in-harpstedt-93676233.html

Erstellt am: 2025-04-10 06:12:17

Autor:

Oldenburg