Heute ist der 19.04.2025
Datum: 19.04.2025 - Source 1 (https://hildesheimer-presse.de/2025/04/17/zum-tag-des-labors-23-04-landeslabor-fuehrt-jaehrlich-hunderttausende-analysen-durch-mit-klar-steigender-tendenz/):
- Das Landeslabor des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) überwacht Gewässerqualität, Grundwassergüte und Strahlenbelastung in Niedersachsen.
- Es gibt sieben Standorte des Landeslabors in Aurich, Brake, Hildesheim, Lüneburg, Meppen, Stade und Verden sowie vier Probenahmestützpunkte in Braunschweig, Cloppenburg, Göttingen und Sulingen.
- Über 150 Mitarbeitende sind im Landeslabor tätig, davon 74 am Standort Hildesheim.
- Das Labor hat eine 100-jährige Tradition in der Untersuchung von Wasserproben aus Oberflächengewässern und Grundwasser.
- 2022 wurden ca. 4.600 Wasserproben untersucht, 2024 waren es bereits ca. 5.700.
- Pro Woche werden am Standort Hildesheim 700 bis 800 Probenflaschen untersucht.
- Insgesamt wurden 2024 über 581.000 Einzelbestimmungen an allen NLWKN-Laborstandorten durchgeführt, im Vergleich zu knapp 452.000 im Jahr 2021.
- Proben werden von NLWKN-Personal entnommen und in die Laborstandorte gebracht.
- Analytische Verfahren umfassen Massenspektrometrie, Hochleistungsflüssigkeitschromatografie und Ionenchromatografie.
- Das Labor überwacht gesetzlich festgelegte Grenzwerte von Substanzen wie Nitrat, Phosphor und Arsen.
- Bei Grenzwertüberschreitungen wird eine Zweitprobe entnommen und die zuständigen Behörden informiert.
- Der NLWKN spricht staatliche Anerkennung für private Labore aus, die Qualitätskriterien erfüllen; 2024 wurden 26 Labore notifiziert.
- In Hildesheim wird auch Radiochemie zur Fernüberwachung stillgelegter Kernkraftanlagen betrieben.
- Die anderen Laborstandorte überwachen regionale Wasserqualitätsparameter in verschiedenen Gebieten Niedersachsens.
Source 2 (https://www.nlwkn.niedersachsen.de/startseite/wasserwirtschaft/labor_analytik_notifizierung/probennahme/probenahme-112291.html):
- Umweltanalytik beginnt mit der Probenentnahme, die besondere Sachkunde erfordert.
- Fehler bei der Probenahme können Analysenergebnisse irreparabel verfälschen.
- Labor erstellt ausführliche Arbeitsanleitungen und legt Probenahmestellen mit Fotos, Geodaten und Anfahrtplänen fest.
- Probenahmeprotokolle dokumentieren Tätigkeiten, Probenwasserbeschaffenheit und Witterungsbedingungen.
- Messergebnisse von vor Ort eingesetzten Methoden werden festgehalten (z.B. Wassertemperatur, Sauerstoffgehalt, Leitfähigkeit, pH-Wert).
- Probentransport erfolgt in Kühlkisten und muss schnell erfolgen, um Veränderungen von Substanzen zu vermeiden (z.B. Stickstoffverbindungen, Chloroform).
- NLWKN beprobt über 2000 Probenahmestellen in Niedersachsen mehrfach pro Jahr.
- Probenahmefahrzeuge des NLWKN verfügen über mobiles Labor, Standheizung, Klimatisierung, Innenbeleuchtung und 220 V-Anschluss.
- Fahrzeuge benötigen warmes, kaltes und deionisiertes Wasser sowie einen Abwassertank.
- Allradantrieb und Anhängerkupplung sind erforderlich für schwer zugängliche Probenahmestellen.
- Sonderfahrzeuge: Zentrifugenbus mit Durchlaufzentrifuge und Stromaggregat, Spezialfahrzeug für Radioaktivitätsmessungen mit Germaniumdetektoren.
- Grundwasser-Probenahme erfolgt durch Hochpumpen aus Brunnen bis zu 100 m Tiefe.
- Probenahme aus Flüssen, Bächen und Seen erfordert verschiedene Techniken, teils mit Schiffen oder direkt im Gewässer.
- Schwebstoffe werden mit Durchlaufzentrifugen gewonnen, um Gewässerbelastung zu beurteilen.
- Probenahmen aus dem freien Wasserkörper von Seen erfolgen mit gemieteten Booten.
- Für die Schadstoffbelastung der Meere werden Proben zeitgleich aus verschiedenen Zonen entnommen, oft mit einem Hubschrauber.
- Probenahme für radiochemische Messungen erfolgt in der Umgebung von Kernkraftwerken (Luft, Wasser, Boden, Bewuchs).
- 61 Regenwassersammler sind in Niedersachsen verteilt, um die Qualität des Regenwassers zu bestimmen.
Source 3 (https://www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/wasserforschung-im-uba/wasseranalytik):
- Das UBA (Umweltbundesamt) untersucht die Ausbreitung von wenig untersuchten Schadstoffen in Gewässern.
- Kooperation mit der Umweltprobenbank.
- Aktuelle Untersuchung von Weichmachern, die in Kunststoffprodukten, Farben und Lacken verwendet werden.
- Einige Weichmacher sind schädlich für Mensch und Umwelt.
- UBA-Untersuchungen (2005-2017) zeigen einen Rückgang des Weichmachers DEHP um bis zu 75 % in deutschen Flussgebieten (Rhein, Saar, Elbe, Donau).
- Gehalte von Ersatzstoffen für DEHP sind zwischen 2005 und 2017 gestiegen.
- Höchste Konzentrationen von Ersatzstoffen in der Saar und Elbe (Prossen).
- EHMC (2-Ethylhexyl-4-metoxycinnamat) ist ein häufig eingesetzter UVB-Filter und wird unter der EU-Chemikalienverordnung REACH überprüft.
- EHMC-Konzentrationen in Schwebstoffen aus deutschen Flussgebieten sind rückläufig und liegen unter der PNEC (predicted no effect concentration).
- Es gibt viele standardisierte Analyseverfahren zur Überwachung von Chemikalien in Gewässern, jedoch nicht für alle Stoffe.
- UBA fördert die Harmonisierung und Weiterentwicklung von Analyseverfahren in nationalen und europäischen Arbeitsgruppen.
- Engagement im europäischen Netzwerk NORMAN und Austausch von Laboratorien zu Analytikfragen (z.B. Östrogene).
- UBA arbeitet im DIN Normenausschuss Wasserwesen (NAW) an der Standardisierung neuer Analyseverfahren.
- Forschungsprojekte erproben neue Methoden zur Gewässerüberwachung.
- Zusammenarbeit mit Fraunhofer IME zur Entwicklung von Empfehlungen für das Stoffmonitoring in Fischen.
- In 2016/17 wurden in ausgewählten Gewässern (Weser, Elbe, Unterhavel, Mosel, Oderhaff, Starnberger See) Fischproben auf prioritäre Stoffe untersucht.
- Ergebnisse führten zu Empfehlungen zur Umrechnung von Stoffkonzentrationen und zur Gewinnung geeigneter Fischproben.
- UBA und Bundesanstalt für Gewässerkunde untersuchen Wasserprobenahme mit Passivsammlern zur integrativen Erfassung von Chemikalienkonzentrationen.
- Methode ermöglicht Nachweis von Stoffen mit niedrigen oder stark schwankenden Konzentrationen.
- Kombination mit Biotests zur Überwachung komplexer Stoffmischungen in Gewässern.