Heute ist der 19.04.2025
Datum: 19.04.2025 - Source 1 (https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/IT-Panne-bremst-Rueckbau-von-Atomkraftwerken-in-SH,akwrueckbau122.html):
- IT-Panne verzögert Rückbau von Atomkraftwerken in Schleswig-Holstein.
- Probleme betreffen nicht den Abbau selbst, sondern die Sicherheitsprüfungen durch Fachpersonal.
- Betroffene AKWs: Brokdorf (Kreis Steinburg), Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen), Krümmel (Kreis Herzogtum Lauenburg).
- Rückbauarbeiten verlaufen planmäßig, jedoch stocken Zuverlässigkeitsüberprüfungen.
- Zwischen April 2024 und März 2025 wurden 824 Anträge auf Zuverlässigkeitsüberprüfung beim Ministerium für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur (MEKUN) eingereicht, davon nur 17 genehmigt.
- Grund für Verzögerungen: Serverausfall des zentralen IT-Systems seit Mitte 2024.
- Programm läuft jetzt wieder stabil; Überprüfungen erfordern Rückmeldungen von Sicherheitsbehörden.
- Normalerweise bearbeitet MEKUN etwa 1.000 Anträge pro Jahr mit einer durchschnittlichen Dauer von 90 Tagen.
- Gesetzliche Grundlage für Überprüfungen: § 12b Atomgesetz, Ziel ist Schutz vor unbefugten Handlungen.
- Informationen aus Polizeilichen Führungszeugnissen und Verfassungsschutzbehörden werden geprüft.
- IT-Reparatur dauerte rund sechs Monate, durchgeführt von IT-Unternehmen Dataport.
- Künftige Optimierung des Verfahrens erfordert Abstimmungen mit beteiligten Behörden.
- Kritik von FDP-Fraktion, Fraktionschef Christopher Vogt fordert Verantwortung von Umweltminister Tobias Goldschmidt.
- Betreiber des Kernkraftwerks Brokdorf hat 247 Überprüfungsanträge, Bearbeitungsdauer teils über ein Jahr.
- Externes Fachpersonal benötigt für Demontagearbeiten, Behandlung radioaktiver Stoffe und Bauprojekte.
- Genehmigung für Transportbereitstellungshalle in Brokdorf seit sieben Jahren ausstehend.
- Betreiber PreussenElektra plant, die Anlage bis Ende 2025 brennstofffrei zu machen.
- In Mecklenburg-Vorpommern wurden in den letzten zwölf Monaten 436 Überprüfungen genehmigt.
- Rückbau des Kernkraftwerks Krümmel in Geesthacht wartet seit 2015 auf Genehmigung.
Source 2 (https://group.vattenfall.com/de/unser-geschaft/unsere-energiequellen/kernenergie/rueckbau-eines-kernkraftwerk):
- Der Rückbau eines Kernkraftwerks ist komplex und erfordert spezielle Kenntnisse.
- Unabhängige Qualitätssicherung und Kontrolle durch Aufsichtsbehörden sind Teil des Prozesses.
- In Deutschland müssen Kernkraftwerke nach Abschaltung direkt zurückgebaut werden.
- Vorteile des direkten Rückbaus: Verfügbarkeit von Know-how-Trägern und funktionsfähiger Infrastruktur.
- Rückbau erfolgt von innen nach außen, beginnend mit dem Reaktordruckbehälter (RDB).
- Kernkraftwerk Brunsbüttel wurde 2012 auf Stilllegung und Abbau beantragt, Genehmigung am 21. Dezember 2018 erteilt.
- Kernkraftwerk Krümmel: Antrag auf Stilllegung und Abbau am 24. August 2015, Genehmigungsverfahren noch nicht abgeschlossen.
- Brunsbüttel ist seit Februar 2018 brennstofffrei, 99% des radioaktiven Inventars entfernt.
- Rückbauarbeiten dauern insgesamt etwa 10 bis 15 Jahre.
- Sicherheit für Menschen und Umwelt hat oberste Priorität während des Rückbaus.
- 90% des verbleibenden radioaktiven Materials befinden sich im RDB.
- Gesetzliche Regelungen setzen enge Grenzen für die Sicherheit und Emissionen.
- Nur 1 bis 3% der Abfälle aus dem Rückbau sind radioaktiv, der Rest besteht aus Bauschutt.
- Kontaminierte Materialien können gereinigt und als Bauschutt deponiert werden.
- Brennelemente und nicht reinigbare Abfälle werden in Castor-Behältern gelagert.
- Endlagerung für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Schacht Konrad, Fertigstellung 2027 geplant.
- 10-Mikrosievert-Konzept: Freigabewerte für Materialien sorgen für minimale zusätzliche Strahlenbelastung.
- Natürliche Strahlendosis in Deutschland beträgt durchschnittlich 2,1 mSv pro Jahr.