Heute ist der 22.04.2025
Datum: 22.04.2025 - Source 1 (https://www.kirche-und-leben.de/artikel/johannes-sabel-ostern-auferstehung-glaube-saekularisierung-franz-hitze-haus-muenster):
- Der Artikel thematisiert die Auferstehung im Christentum und die damit verbundene Skepsis in der modernen Gesellschaft.
- Zitiert wird Friedrich Nietzsche, der die Distanz der Christ:innen zur Auferstehung als Spott betrachtet.
- Ostern gilt als zentrales Fest des christlichen Glaubens, das Hoffnung auf Transformation der Welt verkündet.
- Der Glaube an die Auferstehung wird als gesellschaftlich nahezu unsichtbar und politisch irrelevant beschrieben.
- Der Prozess der Säkularisierung wird als Grund für den Verlust religiöser Selbstverständlichkeiten angeführt.
- Es wird die Frage aufgeworfen, ob die Distanz zur Auferstehung weniger Unglaube, sondern eher begründete Skepsis ist.
- Der Auferstehungsglaube wird als ursprünglich öffentlich und gesellschaftlich relevant beschrieben, nicht nur als individuelles Jenseitsversprechen.
- Die Osterhoffnung basierte auf der Erfahrung der Jünger:innen, die die leibhaftige Auferstehung Jesu erlebten.
- Die ersten Zeuginnen der Auferstehung waren erschüttert und verängstigt, was als neu und unerwartet wahrgenommen wurde.
- Die Erfahrung der Auferstehung wurde schnell öffentlich gemacht und von den Jünger:innen weitergetragen.
- Die Jesusbewegung und später Paulus trugen zur Verbreitung dieser Botschaft bei.
Source 2 (http://www.denkstroeme.de/heft-7/s_9-32_dalferth):
- Charles Taylor beschreibt das gegenwärtige Zeitalter als säkular, in dem der Glaube an Gott nicht mehr die Standardoption ist, sondern eine von vielen.
- Der Begriff "säkular" bezieht sich immer auf das Religiöse, während das Religiöse unabhängig vom Säkularen existieren kann.
- Post-Säkularität kann als Wiedergewinnen des Religiösen (schwache Post-Säkularität) oder als Überwindung der Differenz zwischen Religiösem und Säkularem (starke Post-Säkularität) verstanden werden.
- Echte Säkularität wird erreicht, wenn der Gegensatz zwischen religiös und säkular nicht mehr zur Charakterisierung des Lebens benötigt wird.
- Die Säkularisierungstheorie, die den Übergang von religiösen zu säkularen Gesellschaften beschreibt, wird als zu grobschlächtig angesehen und in Subtheorien wie Privatisierung, Rationalisierung und gesellschaftlicher Ausdifferenzierung unterteilt.
- Bryan Wilson definierte Säkularisierung als den Prozess, durch den religiöses Denken und Institutionen an gesellschaftlicher Bedeutung verlieren.
- Es bleibt unklar, ob Religion aus dem gesellschaftlichen Leben verschwindet oder sich in weniger bedeutende Formen verwandelt.
- Die Definition von Säkularisierung thematisiert die gesellschaftliche Relevanz religiöser Phänomene aus einer soziologischen Perspektive.
- Es wird eine soziale Differenz zwischen religiösen und nicht-religiösen Lebenssphären angenommen, die nicht für alle Gesellschaften gilt.
- Der Begriff "säkular" kann sowohl deskriptiv als auch normativ verwendet werden, was zu Unklarheiten führen kann.
- Säkularismus kann positiv (Trennung von Religion und Staat) oder negativ (Ablehnung religiöser Überzeugungen) interpretiert werden.
- Fundamentalismus wird als eine Reaktion auf den Säkularismus beschrieben, die die Differenz zwischen religiösem und säkularem Standpunkt verwischt.
- Post-Säkularität wird als Zustand beschrieben, in dem der Staat sich nicht mehr als säkular versteht und keine besondere Position zu religiösen Fragen einnimmt.
- Es werden vier Typen von Staaten beschrieben: religiöse, tolerante, säkulare und post-säkulare Staaten.
- In post-säkularen Staaten wird Religion nicht mehr als besonders relevant für die gesellschaftliche Ordnung betrachtet.
- Der Übergang von einem säkularen zu einem post-säkularen Staat bedeutet, dass der Staat nicht mehr neutral gegenüber religiösen oder nicht-religiösen Lebensweisen ist.
Source 3 (https://www.bpb.de/shop/zeitschriften/apuz/162381/fallstricke-der-saekularisierung/):
- Diskussion über die Modernität und Demokratisierung säkularer vs. religiöser Gesellschaften.
- Kritische Betrachtung der Dichotomie zwischen "westlichen" und "islamischen" Gesellschaften.
- Anthropologe Talal Asad plädiert für die Analyse der Genese und Funktionsmechanismen des Säkularen.
- Asad kritisiert die Wahrnehmung der säkularen Öffentlichkeit als neutralen Raum.
- Säkularität wird als konkurrierendes Set von Mechanismen zur Religion verstanden.
- Entwicklung der Nationalstaaten in Europa zu Beginn des 20. Jahrhunderts führte zu einer Abwertung von Personen ohne staatliche Gesetzgebung.
- Religiöse Traditionen des Mittelalters boten transnationale Gemeinschaftsformen, die mit dem Aufkommen von Nationalstaaten verloren gingen.
- Der Soziologe Armando Salvatore beschreibt den Einfluss von religiösem Fanatismus auf die Staatenbildung in Andalusien im 15. Jahrhundert.
- Protestantische Reformation und Religionskriege führten zur Zentralisierung von Macht und Kontrolle über religiöse Überzeugungen.
- Säkularität als neue Regierungsform schuf Voraussetzungen für die Neutralisierung religiöser Strömungen.
- Säkularisierung wird als Regulierung von Religion verstanden, nicht als deren Marginalisierung.
- Trennung von Religion und Politik in modernen Nationalstaaten ist nicht linear verlaufen.
- Aktuelle Diskussionen über den Islam in Europa reflektieren die Fragilität der Grenzen zwischen Religion und Staat.
- Vor 19. Jahrhundert existierte kein klar definierter säkularer Raum.
- Aufkommen der Gesellschaft als organisierbarer säkularer Raum ermöglichte Regulierung unabhängig von religiösen Zugehörigkeiten.
- Religion wird oft als Quelle der Uneinigkeit wahrgenommen, wenn sie öffentlich auftritt.
- Der Staat definiert Religion und gewährt Privilegien an religiöse Institutionen.
- Essenzialisierung des Religiösen führt zu dessen Isolation von anderen gesellschaftlichen Sphären.
- Theorien, die Religiosität als essenzialistische Variable betrachten, vernachlässigen deren dynamischen Charakter.
- Robert Hefner beschreibt den Einfluss des Religiösen in Abhängigkeit vom gesellschaftlichen Kontext.
- Radikale religiöse Einstellungen können durch gesellschaftliche Krisen begünstigt werden.
- Verbindung zwischen Religiosität und Konfliktintensität ist irreführend.
- Lösungsansätze wie Trennung von Religion und Staat ignorieren kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen.
- Soziale Bewegungen in der "Dritten Welt" sind oft in religiösen Diskursen verwurzelt.
- Islam wurde im 20. Jahrhundert zu einer transnationalen Position gegen westliche Machtansprüche.
- Unterscheidung zwischen persönlicher und politisierter Religion ist wichtig.
- Mansoor Moaddel beschreibt Radikalisierung islamischer Bewegungen im Kontext politischer Unterdrückung.
- Politischer Islam entstand als Oppositionsbewegung gegen säkulare Staatsideologien.
- Radikale Strömungen entwickeln sich in Abhängigkeit von Pluralismus und gesellschaftlicher Integration.
- Politische Integration religiöser Bewegungen kann zu einem pragmatischen Islamismus führen.
- Notwendigkeit, Faktoren zu identifizieren, die Pluralität und Flexibilität in Gesellschaften fördern.