Heute ist der 22.04.2025
Datum: 22.04.2025 - Source 1 (https://www.hna.de/kassel/zeitzeugin-blickt-zurueck-auf-den-krieg-das-klavier-rettete-ihr-das-leben-93694065.html):
- Waltraut Koeppen ist 95 Jahre alt und erinnert sich an ihre Erlebnisse während des Zweiten Weltkriegs.
- Sie lebte am 22. Oktober 1943 in der Wilhelmshöher Allee in Kassel, als die Stadt bombardiert wurde.
- Zu diesem Zeitpunkt war sie 14 Jahre alt und befand sich mit ihrer Mutter im Luftschutzkeller des Hauses.
- Eine Stabbrandbombe traf das Gebäude, das teilweise beschädigt, aber nicht vollständig zerstört wurde.
- Waltraut erinnert sich an die schrecklichen Bilder von Leichen, die am Lutherplatz aufgestapelt waren.
- Sie wurde im Rahmen der Kinderlandverschickung nach Melsungen geschickt, durfte aber nur selten Kassel besuchen.
- Bei einem Besuch erfuhr sie, dass eine Freundin bei einem Bombenangriff ihre Eltern verloren hatte und sie sah sie nie wieder.
- Nach dem Krieg kehrte sie mit ihrer Mutter nach Kassel zurück, nachdem sie in einem Ersatzquartier in Marburg untergekommen waren.
- Am 8. März 1945 wurde das Haus in der Wilhelmshöher Allee bei einem weiteren Großangriff auf Kassel komplett zerstört.
- Waltraut erlebte das Kriegsende in Marburg, wo die Amerikaner eintrafen und als Befreier wahrgenommen wurden.
- Nach dem Krieg arbeitete sie als Sportlehrerin an der Herderschule und lebt heute in Harleshausen.
- Sie betont die Wichtigkeit von Dankbarkeit und die Unterstützung durch soziale Verbände und Angehörige.
Source 2 (https://www.kassel.de/buerger/stadtgeschichte/erinnerungskultur/zerstoerung-kassels.php):
- Kassel gedenkt der Bombennacht mit Kranzniederlegung und Gedenkgottesdienst in der Martinskirche.
- Um 20.17 Uhr am 22. Oktober 1943 warnten Sirenen die Bevölkerung von rund 225.000 Menschen.
- Ab 20.49 Uhr bis 21.11 Uhr griffen 444 alliierte Flugzeuge an.
- Die Flugzeuge warfen 416.856 Brandbomben, 594 Sprengbomben und 288 Luftminen ab.
- In bestimmten Arealen der Altstadt fielen bis zu zwei Brandbomben pro Quadratmeter.
- Der Feuerschein war aus über 50 Kilometer Entfernung sichtbar; die Überreste brannten tagelang.
- Nach dem Angriff waren 85 Prozent der Wohnungen und 65 Prozent der Industrieanlagen zerstört.
- In der Altstadt wurden 97 Prozent der Fachwerkhäuser durch einen Feuersturm vernichtet.
- Die Opferzahlen wurden mit bis zu 10.000 Toten angegeben, viele Verletzte kamen hinzu.
- Fast jeder Überlebende hatte Angehörige oder Freunde verloren.
- Die Bombardierung hinterließ die Stadt als Trümmerhaufen, viele verloren ihr Hab und Gut.